Mit den Skiern auf Tour

Die Langsamkeit kehrt in den Wintersport zurück. Tourengehen – oder auch Skibergsteigen – hat sich zur beliebten Sportart entwickelt. Welche Voraussetzungen man mitbringen sollte und was es dabei zu beachten gilt, um sicher unterwegs zu sein, erklärt Karl Posch. 

Frau hält Ski-Helm in der Hand

„Tourengehen ist definitiv die schönste Sportart der Welt. Wenn ich durch den Wald aufsteige und die Sonne blinzelt durch die schneebehangenen Bäume, dann ist das auch etwas für die Seele“, schwärmt Karl Posch. Er ist ein Skitouren-Urgestein. Über die Plattform SKIMO Austria fördert er heute den Tourensport in Österreich – sowohl für Profis als auch für Freizeitsportler:innen. Für ihn ist eine Skitour die perfekte Medizin nach einem stressigen Tag. Ganz zu schweigen von den positiven Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit.

Tourengehen erfordert Erfahrung und Wissen

„Die ruhige, lange Ausdauerbewegung in der Natur ist ideal, um die Körperfitness zu erhalten und zu stärken, während sich die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems in Grenzen hält.“ Als Belohnung winkt am Ende eine genussvolle Abfahrt, idealerweise durch unberührten Pulverschnee. Also Tourenski anschnallen und losgehen? Ganz so einfach ist es auch wieder nicht. Das Skibergsteigen braucht Erfahrung und einiges an Wissen. Anfängerinnen und Anfänger sollten auf ihren ersten Touren daher unbedingt einen Guide dabeihaben. Guides können die passende Route auswählen und die Teilnehmenden sicher auf den Berg und wieder hinunterbringen. „Gute Führer sind in der Lage, das Tourengehen für alle erlebbar zu machen. Sie wissen, welche Strecken geeignet sind und auf welche Gefahren es zu achten gilt“, erklärt Posch.

Für die ersten Versuche empfiehlt Posch, neben einer Piste oder gar im ausdrücklich für das Tourengehen erlaubten Pistenbereich zu beginnen. „Hier kann ich jederzeit umdrehen, und die Abfahrt auf der Piste ist sehr einfach.“ Mit ein wenig Übung kann man sich dann an leichte alpine Routen wagen, wie es sie zum Beispiel im Salzkammergut gibt. Sie sind markiert, und die Abfahrt ist jener auf der Piste ähnlich. Erst wer genug Erfahrung und Kondition hat, sollte alpine Touren angehen. Aber nicht, ohne die Tour zuvor gut geplant zu haben.

Essenziell sind gute Planung und die passende Ausrüstung

„Die Tourenplanung ist im Winter noch wichtiger als im Sommer“, erklärt Posch. Dazu gehört der Blick auf die Groß- und Detailwetterlage sowie die Schneelage und die Schneezusammensetzung, sonst kann es schnell ungemütlich werden. Das nötige Wissen lässt sich in Kursen erlernen – Alpenverein und Naturfreunde sind hier gute Ansprechpartner.

Besonders Kenntnisse in Lawinen- und Schneekunde sind unerlässlich, sobald man sich abseits der Piste bewegt. „Ein Lawinenabgang ist extrem selten. Aber wenn es passiert, dann ist das wesentlich gefährlicher, als wenn ich mit dem Mountainbike stürze.“ Aus diesem Grund ist es wichtig, beim Tourengehen ein Lawinensuchgerät sowie Sonde und Schaufel im Rucksack zu haben. Eine private Unfallversicherung schützt zusätzlich und bietet schnelle Hilfe an, sollte doch einmal etwas passieren. Wer sich im freien Gelände bewegt, braucht insgesamt eine gute Portion Respekt und Rücksicht und sollte sich unbedingt an Verbote und Empfehlungen halten, meint Posch. „Dann ist die Entwicklung vom Pistengeher zum Hochalpinisten ein freudvoller Prozess.“

Gut zu wissen

Wo ist das Tourengehen erlaubt?
In Österreich ist das Tourengehen grundsätzlich überall in freier Natur erlaubt. Dafür sorgt das Prinzip der Wegefreiheit im Forstgesetz. Auf Skipisten ist es allerdings nur dann gestattet, wenn der Skiliftbetreiber eine Piste explizit für das Tourengehen freigibt. Wer auf Nummer sicher gehen will, hält sich an offizielle Verzeichnisse, in denen die Skitourenrouten gut beschrieben und nach Schwierigkeitsgraden geordnet sind.


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