Finanzvorsorge-Studie:
Know-how wird vererbt, Erspartes auch?

Geld steht für die Österreicher:innen für Freiheit und Unabhängigkeit. Die hohe Inflation und ein unbeständiges Zinsumfeld stellen jedoch viele Menschen vor finanzielle Schwierigkeiten. Gleichzeitig wandelt sich die individuelle Pensionsvorsorge vom Luxusprodukt zur Notwendigkeit, da die Pensionslücke stetig wächst. Ohne eigene finanzielle Altersvorsorge ist Altersarmut eine Gefahr.

Junge Frau kümmert sich um ihre private Pensionsvorsorge

Welche Einstellungen, Meinungen und Barrieren gibt es in Österreich zum Thema finanzielle Vorsorge? Dies wurde in der UNIQA Finanzvorsorge-Studie 2023 zum dritten Mal abgefragt.

In der für Österreich repräsentativen Studie, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut MindTake, wurden 3.152 Personen zwischen 16 und 60 Jahren sowie zusätzlich 928 Personen im Alter von 61-77 Jahren befragt (Zeitraum: 5.6.-7.7.2023). Die Beziehungen von Familien- bzw. Altersgenerationen (Gen Z, Gen Y, Gen X, Baby Boomer) in Finanzvorsorgefragen standen diesmal im Fokus. Außerdem wurden Veränderungen im Vergleich zu den Jahren 2021 und 2022 analysiert.

Immer weniger Menschen treffen konkrete Maßnahmen für finanzielle Vorsorge

  • Finanzielle Vorsorge bleibt wichtig, aber immer weniger Menschen treffen konkrete Maßnahmen.
  • Finanz-Know-how wird vererbt: das Vertrauen in Partner:innen und Eltern ist am größten. Gleichzeitig ist über alle Generationen hinweg ein großes Wissensdefizit bei Finanz- und Veranlagungsthemen zu beobachten.
  • Gemeinsamer Wunsch eint Generationen: schon als Kind bzw. in der Jugend mehr Grundwissen über Finanzthemen vermittelt bekommen zu haben. 


Immer weniger Menschen treffen konkrete Maßnahmen zu ihrer finanziellen Vorsorge. (2021: 44 %, 2022: 41 % und 2023 nur noch 37%)

Mehr als zwei Drittel der befragten 16–60-jährigen Österreicher:innen halten finanzielle Vorsorge für wichtig. Gleichzeitig sinkt der Anteil an Personen, die bereits konkrete Maßnahmen für ihre finanzielle Vorsorge getroffen haben (2021: 44 %, 2022 bei 41 % und 2023 nur noch bei 37%).

Die sogenannte Generation Z (16-27 Jahre) ist hinsichtlich der finanziellen Vorsorge am unschlüssigsten, nur zwei von zehn aus jener Altersgruppe haben schon konkrete Vorsorgemaßnahmen getroffen. 22 Prozent sagen „ich bin jung und habe dafür noch Zeit“.

3 von 10 Österreicher:innen schätzen ihr Wissen zu Finanz-bzw. Veranlagungsthemen als niedrig ein.

Unter allen befragten 16–60-Jährigen weiß nur die Hälfte, wie und wo sie sich über finanzielle Vorsorge informieren kann. In der Gen Z sind es sogar nur 40 Prozent. Über alle Generationen hinweg schätzen etwa 30 Prozent das eigene Wissen zu Finanz- bzw. Veranlagungsthemen als niedrig ein.

Bereits ein Drittel der 16-60-jährigen Befragten gibt außerdem an, über zu wenig Geld oder Einkommen für finanzielle Vorsorge zu verfügen. Dieser Anteil ist tendenziell steigend (2022: 31 %). 


UNIQA Tipp:

Es gibt mehrere Ansatzpunkte, um sich mit der eigenen finanziellen Unabhängigkeit auseinanderzusetzen. Ein Kassasturz und eine umfassende professionelle Beratung können mögliche Pensionslücken aufzeigen. Dieses Wissen ist der erste Schritt, um die optimale individuelle Vorsorgelösung zu finden und die eigenen Finanzen selbstbestimmt in die Hand zu nehmen.

Gen Z profitiert finanziell am meisten von Eltern und Großeltern

Nur 50% der Österreicher:innen geben an zu wissen, wo und wie sie sich über finanzielle Vorsorge informieren können.

Im Generationenvergleich profitiert die Gen Z am meisten von Beiträgen zur eigenen finanziellen Vorsorge durch ihre Eltern oder auch Großeltern. Bei knapp zwei Dritteln wird bzw. wurde sie (bis dato) zumindest teilweise von den Eltern übernommen (Gen Z 63 %, Gen Y 29 %, Gen X 16 %, Baby Boomer 12 %), bei über einem Drittel der jungen Generation (36 %) sogar komplett oder zum Großteil. Zum Vergleich: Bei der älteren Generation X leisteten hingegen nur bei 6 Prozent die Eltern einen Großteil der Vorsorge. Bei der Hälfte der Generation Z kommen bzw. kamen auch die Großeltern für einen gewissen Teil der (bisherigen) finanziellen Vorsorge auf (Gen Y 19 %, Gen X 9 %, Baby Boomer 5 %).

Finanzielle Unterstützung für viele Anschaffungen notwendig

6 von 10 Österreicher:innen können sich ohne größere finanzielle Unterstützung von Eltern oder Großeltern vieles nicht leisten.

Ein Viertel aller 16-60-jährigen Befragten hat von den Eltern eine größere finanzielle Unterstützung bekommen, hier zeigen sich keine Unterschiede bei den Generationen Z, Y und X. Allerdings erwarten sich in der Gen Z drei von zehn Personen noch weitere größere finanzielle Unterstützung von den Eltern, was deutlich über dem Schnitt liegt (Gen Y 13 %, Gen X 8 %). Überdurchschnittlich hoch sind auch die entsprechenden Erwartungen der jungen Generation an die Großeltern. 

Einig sind sich sechs von zehn Befragten, die bereits größere finanzielle Unterstützung von den Eltern bzw. Großeltern bekommen haben oder noch erwarten: ohne diese hätten sie sich bestimmte Anschaffungen nicht leisten können. Die Hälfte ist auch der Meinung, dass diese Unterstützung notwendig ist, um sich Wohnungseigentum finanzieren zu können

Wie man anlegt, wird weitervererbt

Finanz-Know-how wird vererbt: 5 von 10 der Generation Z setzen auf dieselben Anlageformen, wie ihre Eltern.

Die mit Abstand am häufigsten genutzten Anlageformen in Österreich, über alle Generationen hinweg, sind Sparkonten oder Sparbücher, immerhin sechs von zehn Personen (57 %) unter den 16-60-Jährigen verwenden diese. Bargeld liegt mit Lebens- und Pensionsversicherungen etwa gleichauf auf Platz 2 (37 % bzw. 36 %). Fast die Hälfte der Gen Z, setzt dabei auf genau oder größtenteils dieselben Anlageformen wie ihre Eltern

Finanzen sind ein Familienthema

Am stärksten vertrauen die in Österreich lebenden Menschen bei finanzieller Vorsorge über alle Generationen hinweg der eigenen Partnerin oder dem eigenen Partner, den Eltern und den eigenen Kindern (sofern sie selbst Kinder im Alter von mindestens 15 Jahren haben). Das gilt auch für die Gen Y und Gen Z, wenngleich diese ein deutlich höheres Vertrauen in eine Vielzahl an Informationsquellen zeigen. 

Hoffen auf Erbe

Die Generationen Y (21 %) und Z (25 %) sehen die finanzielle Vorsorge häufiger als gesamtfamiliäres Thema, als die anderen Generationen.

Unter den Baby Boomern sind über drei Viertel der Meinung, dass jeder Mensch für seine finanzielle Vorsorge selbst verantwortlich ist – unter der Gen Z nur gut die Hälfte. Die Gen Y (31 %) und besonders Gen Z (36 %) sehen signifikant häufiger die Eltern in der Verantwortung für die finanzielle Vorsorge der Nachkommen, wie auch die Großeltern (Gen Y 12 %, Gen Z 20 %).

Überhaupt bewertet die Gen Z das Thema Finanzen im Generationenvergleich häufiger als gesamtfamiliäres Thema (Gen Z 26 %, Gen Y 21 %, Gen X 17 %, Baby Boomer 13%). Ein knappes Fünftel (18 %) der Gen Z investiert derzeit nicht viel in die eigene finanzielle Vorsorge, weil es davon ausgeht, später einmal etwas zu erben oder vorzeitig geschenkt zu bekommen. Ein Viertel tut dies auch nicht, weil es davon ausgeht, später genug zu verdienen.

Finanzbildung: Schule und Eltern in Verantwortung

Je 86 Prozent der Österreicher:innen sind der Meinung, dass Finanzwissen den Kindern und Jugendlichen von den Eltern sowie bereits in der Schule vermittelt werden sollte. Knapp die Hälfte (48 %) gibt an, dass dies bereits in der Unterstufe beginnen sollte, 20 Prozent plädieren sogar für das Volksschulalter.

Knapp drei Viertel der befragten Personen sagen, ganz gleich welcher Generation sie angehören: Ich wünschte, ich hätte schon als Kind bzw. in der Jugend mehr Grundwissen über Finanzthemen vermittelt bekommen.

Zusammenfassung UNIQA Finanzvorsorge-Studie 2023:

UNIQA Finanzvorsorge-Studie 2023 (Foliensatz PDF)
(pdf, 473.3kB)
UNIQA Finanzvorsorge-Studie 2023 (Pressemitteilung)
(pdf, 199.4kB)


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E-Mail: presse@uniqa.at
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