Epilepsie (Krampfleiden)

Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns, die zu Anfällen mit Muskelzuckungen, Bewusstseinsstörungen und anderen Symptomen führen kann. 

Ärztin mit Patientin nach dem Röntgen

Was geschieht bei Epilepsie?

Epilepsien sind Erkrankungen des Gehirns, deren Merkmal das wiederholte Auftreten von Anfällen ist. Diese Anfälle mit Muskelzuckungen, Bewusstseinsstörungen und anderen Symptomen entstehen, weil sich Nervenzellverbände im Hirn nicht koordiniert, sondern vorübergehend synchron entladen – ähnlich einem Gewitter oder einem Kurzschluss. Epileptische Anfälle dauern meist ein paar Sekunden bis maximal ein bis zwei Minuten. Je nach Art des epileptischen Anfalls besteht Verletzungsgefahr durch Stürze oder Unfälle. Starke, unwillkürliche Muskelkontraktionen können außerdem zu Wirbelkörperbrüchen oder Bissverletzungen an Zunge und Wange führen.

Was Sie über die Behandlung von Epilepsie wissen sollten

1. Beschwerden: Je nachdem, welche Hirnbereiche betroffen sind, kann sich ein epileptischer Anfall sehr unterschiedlich äußern. Manche nehmen kurz vor dem Anfall einen bestimmten Geschmack, ein seltsames Geräusch oder einen komischen Geruch wahr. Neben diesen veränderten Wahrnehmungen reicht das Spektrum der Beschwerden von Muskelzuckungen und Ausfallserscheinungen über unerklärte Handlungen bis hin zu Streckkrämpfen und Bewusstlosigkeit beim so genannten generalisierten Anfall. Wenn sich Ihre Symptome verändern oder die Anfälle häufiger werden, geben Sie bitte Ihrem Arzt Bescheid, damit er die Therapie entsprechend anpassen kann. 

2. Behandlung: Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die der Entstehung epileptischer Anfällen entgegenwirken. Welches dieser sogenannten Antikonvulsiva zum Einsatz kommt, wird für jeden Patienten individuell entschieden – abhängig von der Epilepsieform und der Verträglichkeit. Manchmal ist es auch notwendig, einige Medikamente auszuprobieren, um das geeignetste Antiepileptikum zu finden. Bitte nehmen Sie diese Medikamente konsequent nach Empfehlung des Arztes ein. Sonst besteht die Gefahr, dass die Wirkstoffmenge im Blut zu sehr schwankt, was dann zu Nebenwirkungen und erneuten Anfällen führen kann.

3. Therapieziel: Anfallsfreiheit bei möglichst geringen Nebenwirkungen – dieses Behandlungsziel erreichen 70% der Patienten unter der medikamentösen Therapie. Nicht selten können die Antikonvulsiva nach mehreren Jahren ohne Anfälle sogar wieder abgesetzt werden. Die Chancen stehen also sehr gut, dass Sie weiterhin ein aktives und unbeeinträchtigtes Leben führen können. 

Das können Sie selbst bei Epilepsie tun

Schlafmangel, exzessiver Alkoholgenuss, Drogen aber auch psychischer Stress können einen epileptischen Anfall auslösen. Ist das bei Ihnen der Fall, sollten Sie diese Triggerfaktoren so weit es geht meiden. Regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung helfen Ihnen dabei und tragen auch allgemein zu Ihrem Wohlbefinden bei. Nehmen Sie auch konsequent die Medikamente ein, die Ihnen Ihr Arzt verordnet hat, damit der Wirkspiegel erhalten bleibt. Besprechen Sie auch mit Ihrem Arzt, wenn Sie einen Kinderwunsch haben. Die Fruchtbarkeit bei Frauen und Männern kann durch Epilepsie reduziert sein. Im Allgemeinen verläuft eine Schwangerschaft bei Frauen mit Epilepsie komplikationslos, dennoch sollte sie geplant werden, um Risiken zu verringern, die durch Anfälle oder die Therapie auftreten können. 


© MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH 2021

Sie möchten immer gut informiert sein?

Am Ball bleiben ist das Um und Auf. Mit Ihrer Einwilligung erhalten Sie Informationen zu Produkten, Services und Aktionen rund um Gesundheit, Familie, Freizeit und Auto.

Kontakt

Reiseversicherung