Fructoseintoleranz

Bei der Fructoseintoleranz fehlt den Betroffenen ein bestimmtes Leberenzym, das für den Abbau von Fruchtzucker benötigt wird.

Arzt-Patienten-Gespräch, im Vordergrund Stethoskop und Patientenakte

Was geschieht bei Fructoseintoleranz?

Bei der angeborenen Fructoseintoleranz fehlt den Betroffenen ein bestimmtes Leberenzym, wodurch sie Fruchtzucker (Fructose) nicht abbauen können. Dadurch häuft sich Fructose in der Leber an, was einerseits die Leberzellen zerstört und andererseits dazu führt, dass kein Phosphat hergestellt wird, das dafür zuständig ist, den gespeicherten Zucker in der Leber zu mobilisieren. Wer also von Fructoseintoleranz betroffen ist, reagiert bereits als Baby oder als Kleinkind mit Störungen im Magen-Darm-Trakt und niedrigem Blutzuckerspiegel. Nicht bei jedem Träger des Gendefekts tritt eine Fructoseintoleranz auf, sie kann aber dennoch weitervererbt werden. Zu unterscheiden ist die Fructoseintoleranz von der häufiger auftretenden Fructosemalabsortion, der sogenannten Fruchtzuckerunverträglichkeit, bei der die Fructose aufgrund einer Stoffwechselstörung nur teilweise verdaut werden kann. Die unverdaute Fructose wird im Darm von Bakterien zersetzt und in Gas, Wasser und freie Fettsäuren umgewandelt. 

Was Sie über die Behandlung von Fructoseintoleranz wissen sollten

1. Beschwerden: Die Beschwerden sind bei Fructoseintoleranz und Fructosemalabsorption sehr ähnlich und treten nach der Aufnahme von fructose- oder sorbithaltigen Lebensmitteln auf. Sorbit ist ein chemischer Abkömmling der Glucose, wird als Zuckeraustauschstoff verwendet und im Körper zu Fructose umgewandelt. Die Symptome, die auftreten können, sind Blähungen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Unterzuckerung, Blässe oder Zittern.  

2. Behandlung: Fructoseintoleranz ist nicht heilbar, daher sollten Sie in Ihrer Ernährung fructose-, zucker- und sorbithaltige Lebensmittel vermeiden. So sollten Sie auf Honig, Marmeladen, Frucht- und Gemüsesäfte sowie allgemein auf mit Sorbit hergestellte Lebensmittel (E420) verzichten. Reiswaffeln, unverarbeitetes Fleisch, Kartoffeln und Brot in Maßen können weiterhin unbedenklich auf Ihrem Speiseplan stehen.

Auch bei der Fructosemalabsorption sind Diätvorschriften einzuhalten. Allerdings können hier nach einigen Wochen strenger Diät oftmals kleine Mengen an Fructose wieder vertragen werden. Im Rahmen einer langsamen Ernährungsumstellung kann ausgetestet werden, wo die individuelle Toleranzgrenze liegt. 

3. Prognose:  Werden Lebensmittel mit Fructose oder Sorbit konsequent gemieden, treten gar keine Beschwerden mehr auf.


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