Genitalherpes (­­­­Herpes genitalis)

Herpes genitalis ist eine ansteckende Viruserkrankung, die durch Herpes simplex-Viren vom Typ 1 oder 2 ausgelöst wird.

Arzt-Patienten-Gespräch, im Vordergrund Stethoskop und Patientenakte

Was geschieht bei Genitalherpes?

Diese ansteckende Viruserkrankung wird durch Herpes-simplex-Viren (HSV) vom Typ 1 oder 2 ausgelöst. HSV-1 ist vor allem für den weit verbreiteten Lippenherpes (Fieberblasen) verantwortlich und führt nur selten zu Genitalherpes. Hauptursache für Letzteren ist HSV-2, das fast ausschließlich beim Geschlechtsverkehr übertragen wird. Die Gefahr einer Ansteckung ist am größten, wenn die Bläschen im Genitalbereich sichtbar sind. Sobald sie verkrusten, besteht kein Risiko mehr. Wer einmal infiziert ist, bei dem bleibt das Virus lebenslang im Körper. Zehn bis 20 Prozent der Bevölkerung in Österreich tragen HSV-2 im Körper.

Was Sie über die Behandlung von Genitalherpes wissen sollten

1. Beschwerden: Eine Schwächung des Immunsystems, psychischer Stress, hormonelle Schwankungen oder eine intensive Sonnenbestrahlung kann das Virus, das im Körper schlummert, „aufwecken“. Die akute Phase beginnt sofort nach der Ansteckung und kann bis zu 14 Tage dauern. Eine typische Herpes genitalis Infektion äußert sich durch juckende und brennende Bläschen mit eitrigen Belägen im Genitalbereich. Die mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen enthalten Millionen Herpes-simplex-Viren. In schweren Fällen können die Viren Muskelschmerzen, Fieber und auch eine Gehirnhautentzündung auslösen. Um ein Fortschreiten der Beschwerden zu vermeiden, sollte daher frühzeitig mit der Behandlung begonnen werden.

2. Behandlung der Grunderkrankung: Neben einer ausreichenden Schmerztherapie (z.B. mit Ibuprofen oder Paracetamol) wird ein Herpes genitalis immer mit antiviralen Medikamenten behandelt. In den meisten Fällen kann das in Tablettenform erfolgen, bei schwereren Verläufen kann jedoch eine intravenöse Verabreichung und ein Krankenhausaufenthalt notwendig sein. Eine Behandlung des Herpes genitalis mit antiviralen Medikamenten in Salbenform bringt keinen Nutzen, auch nicht als zusätzliche Therapie.

Ansteckungsgefahr: Bis zur völligen Abheilung sollte auf sexuelle Kontakte verzichtet werden. Die Verwendung von Kondomen ist zwar sinnvoll, bietet jedoch keinen ausreichenden Schutz. Sexualpartner sollten jedenfalls benachrichtigt werden.

3. Therapieziel: Damit die Beschwerden rasch abklingen, ist eine regelmäßige Einnahme der Virustatika und eventuell verordneter Salben von großer Bedeutung. Um die Ausbreitung von Herpes genitalis auf andere Körperregionen zu vermeiden, sollten Sie die infizierten Stellen nicht mit bloßen Händen berühren und bei Kontakt die Hände sofort danach gründlich waschen. 

4. Prognose: Bei den meisten mit HSV-2 infizierten Personen kommt es nur gelegentlich zum erneuten Ausbruch von Herpes genitalis, beispielsweise bei geschwächten Abwehrkräften. Tritt die Erkrankung häufig wieder auf, kann eine niedrig dosierte Langzeittherapie mit Virustatika eingesetzt werden.

So können Sie einer Infektion vorbeugen

Derzeit gibt es noch keine wirksame Impfung gegen Genitalherpes. Eine Ansteckung mit HSV-2 kann durch die Verwendung von Kondomen vermieden werden. Da die Ansteckung mit HSV-1 jedoch durch eine Schmierinfektion erfolgt, wie beispielweise durch das gemeinsame Verwenden von Geschirr, direkten Hautkontakt, Husten oder Niesen, ist sie allgemein sehr schwer zu vermeiden. 


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