Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Zu den Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion zählen unter anderem Energielosigkeit, trockene Haut, Gewichtszunahme, Abgeschlagenheit und Kälteempfindlichkeit.
Was geschieht bei einer Schilddrüsenunterfunktion?
Bei einer Hypothyreose bildet die Schilddrüse, die sich im Bereich des Kehlkopfes befindet, zu wenig oder gar keine Hormone. Manchmal ist die Unterfunktion angeboren. Wesentlich häufiger wird sie aber im Laufe des Lebens erworben. Meist geschieht dies im Rahmen einer Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem die Schilddrüse angreift und eine chronische Entzündung auslöst. Eine Strahlentherapie, eine Schilddrüsenoperation oder die Einnahme bestimmter Medikamente kann ebenfalls Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion sein. Ein Mangel an Jod kann ebenfalls zu einer Hypothyreose führen. Dem wird durch die Beimischung von Jod in das Speisesalz vorgebeugt.
Was Sie über die Behandlung wissen sollten
1. Beschwerden: Eine Schilddrüsenunterfunktion verlangsamt fast alle Stoffwechselprozesse und kann so eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen. Dazu gehören trockene Haut, Gewichtszunahme bei gleich bleibender Nahrungsaufnahme, Abgeschlagenheit, Konzentrationsprobleme, Kälteempfindlichkeit und Verstopfung. Wenn sich Ihre Beschwerden trotz Behandlung nicht bessern oder sogar verschlimmern, sagen Sie Ihrem Arzt Bescheid, damit er die Therapie entsprechend anpassen kann.
2. Behandlung: Die Therapie der Hypothyreose besteht darin, die fehlenden Schilddrüsenhormone von außen zu ersetzen. Dies kann relativ einfach durch die Einnahme von Tabletten erfolgen. Mittel der Wahl ist synthetisch hergestelltes L-Thyroxin, welches wirkt wie das körpereigene Schilddrüsenhormon Thyroxin. Manchmal wird ergänzend dazu das zweite Schilddrüsenhormon Trijodthyronin verschrieben. Bitte nehmen Sie diese Medikamente konsequent der Arztempfehlung entsprechend ein. So ist es beispielsweise wichtig, dass die L-Thyroxin-Tabletten auf nüchternen Magen geschluckt werden.
3. Therapieziel: Den Hormonmangel auszugleichen und damit die Beschwerden zu beseitigen ist das Ziel der Behandlung, die meist lebenslang erfolgen muss. Wenn Sie Ihre Medikamente regelmäßig und in der richtigen Dosierung einnehmen, können Sie ein ebenso normales und aktives Leben führen wie Menschen mit einer gesunden Schilddrüse.
4. Das sollten Sie beachten: Um die richtige Medikamentendosis zu finden, die von Faktoren wie dem Ausmaß der Unterfunktion, Ihrem Alter und Körpergewicht abhängt, sind zu Beginn der Therapie Kontrolluntersuchungen in kürzeren Abständen notwendig. Bitte nehmen Sie diese Termine wahr! Wichtig ist, dass Sie das Medikament vor der Blutabnahme nicht einnehmen. Haben sich die Hormonwerte in Ihrem Blut normalisiert, wird der Kontrollrhythmus verlängert, zunächst auf vierteljährlich, später dann auf einmal im Jahr.
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