Magengeschwür (Magenulkus)

Magengeschwüre können sehr schmerzhaft sein, sind aber gut zu behandeln. Wichtig ist eine frühzeitige Therapie.

Junge Frau am Sofa mit den Händen am Bauch

Was geschieht bei einem Magengeschwür?

Im Normalfall kann sich die Innenwand des Magens durch Produktion eines basischen Schleims vor der eigenen Magensäure schützen. Bei einem Magengeschwür kommt es durch eine anhaltende Entzündung zu einem umschriebenen Defekt in der Magenschleimhaut und in der Folge zu einer Schädigung tieferer Schichten der Magenwand, auf die nun der aggressive Magensaft einwirken kann.

Was Sie über die Behandlung eines Magengeschwürs wissen sollten

1. Beschwerden: Magengeschwüre können sehr schmerzhaft sein, sind aber gut zu behandeln. Wichtig ist eine frühzeitige Therapie, denn je länger das Magengeschwür besteht, umso tiefere Schichten der Magenwand sind vom Gewebsdefekt betroffen.

2. Therapie: Die häufigste Ursache für Magengeschwüre ist das Bakterium Helicobacter pylori, das generell bei etwa einem Drittel der Österreicher im Magen vorkommt, aber nicht immer zur Erkrankung führt. Umgekehrt sind jedoch Patienten mit Magenulkus in etwa 80% der Fälle mit dem Bakterium infiziert. In diesem Fall steht die Beseitigung des Magenkeims an erster Stelle der Therapie. Durch die kombinierte Gabe von zwei Antibiotika und einem Protonenpumpenhemmer (zur Reduktion der Magensäure) über den Zeitraum von zwei Wochen kann Helicobacter in etwa 7 von 10 Fällen beseitigt werden. Die Patienten werden dadurch zumeist auch das Magengeschwür los und die Wahrscheinlichkeit, erneut eines zu entwickeln, ist ebenfalls verringert. Werden keine Bakterien nachgewiesen (man sagt dann, der Patient ist „Helicobacter-negativ“), kommen ausschließlich Medikamente zum Einsatz, welche die Produktion der Magensäure verringern. Dabei werden Protonenpumpenhemmer oder – seltener – so genannte Histamin-Rezeptorblocker verordnet.

3. Risikofaktoren: Zu den Faktoren, die die Entstehung eines Magengeschwürs begünstigen, gehört die Einnahme bestimmter schmerz- und entzündungshemmender Medikamente (NSAR), wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac. Auch regelmäßiger Alkohol- und Zigarettenkonsum erhöht das Risiko für ein Magenulkus. Stress und psychische Belastungen spielen vermutlich ebenso eine Rolle. Stressverringerung, etwa durch das Erlernen einer Entspannungstechnik wie autogenes Training, kann daher einen sinnvollen Beitrag zur Behandlung und Vorbeugung von Magengeschwüren leisten.

4. Komplikationen: In schweren, unbehandelten Fällen kann es zu massiven Blutungen und Perforation der Magenwand kommen, die als medizinischer Notfall eine dringende ärztliche Versorgung erfordern. Magengeschwüre können auch Anzeichen einer ernsten Erkrankung sein. Wenn Sie schwarzen Stuhl haben oder Blut erbrechen, sollten Sie so bald wie möglich einen Arzt aufsuchen.

5. Prognose: Wenn Sie die verordneten Medikamente einnehmen und zudem Faktoren, welche die Magenschleimhaut schädigen, vermeiden, bestehen gute Aussichten, die Beschwerden effektiv zu lindern. Das bedeutet: kein bzw. wenig Alkohol und Nikotin, Stressverringerung, keine scharf gewürzten Speisen, Vorsicht bei einigen Medikamenten und kein spätes Essen am Abend.


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