Die scharfen Fünf
Porree, Zwiebel, Knoblauch, Rettich und Ingwer – Mag.a Karin Pauer, Ernährungswissenschafterin und UNIQA VitalCoach, hat für uns die Besonderheiten und gesundheitsfördernden Wirkungen dieser pflanzlichen „Anheizer“ zusammengestellt.
Nicht jeder mag sie, viele verbannen sie aus ihrem Speisezettel – oft ist es wegen des hartnäckigen Geruchs, den sie hinterlassen. Doch die scharfen Fünf haben es ganz schön in sich! UNIQA VitalCoach Karin Pauer weiß, wieso:
1. Porree: gutes Futter für die Darmbakterien
Porree (Lauch) zählt zu den Narzissengewächsen und wird in Österreich beinahe das ganze Jahr angebaut. Neben einem hohen Anteil an Mineralstoffen (vor allem Kalium und Kalzium) und Vitaminen, enthält Lauch einen besonderen Ballaststoff, nämlich Inulin. Er wirkt verdauungsfördernd und wohltuend für den Darm. Für seinen typischen, leicht zwiebelähnlichen Geschmack ist das schwefelhaltige ätherische Öl Allylsenföl verantwortlich. Die enthaltene Aminosäure Allicin wirkt darüber hinaus antibakteriell.
Hin und wieder Lauch am Speisezettel tut vor allem jenen gut, die Bluthochdruck oder erhöhte Cholesterinwerte haben.
In der Küche ist er ein wichtiger Bestandteil von Suppengrün. Ideal für Quiche, Omelett, Kartoffeln mit Lauch, Fisch-und Fleischgerichte.
2. Zwiebel: die Tränenreiche
Die Zwiebel wird vielen Gerichten hinzufügt, um die Speisen schmackhafter zu machen.
Beim Schneiden treffen die zwei Stoffe Alliin und Alliinase aufeinander, und es kommt zur Bildung eines Reizgases, das die Zwiebel vor Schädlingen schützt. Gelangt dieses Gas in unsere Augen, beginnen sie zu tränen. Tipp: Geschälte Zwiebel in kaltes Wasser tauchen, halbierte Zwiebel mit der Schnittfläche nach unten aufs Schneidebrett legen und ein scharfes Messer verwenden.
Die Zwiebel wirkt besonders immunstärkend, hat eine positive Wirkung auf die Blutgefäße und ist antientzündlich. Er enthält Vitamine (vor allem C, B6, Biotin) und Mineralstoffe (Kalium), Schwefelverbindungen und Antioxidantien.
Wer Blähungen und Bauchschmerzen von Zwiebeln bekommt, verträgt die enthaltenen Fruktane nicht gut.
Als Hausmittel eignet sich die Zwiebel zur Linderung von Insektenstichen, bei Ohrenschmerzen, Husten, Grippe, rheumatischen Erkrankungen, Blasen- und Harnwegsinfekten. Zwiebelsaft und Zwiebelsirup helfen bei Erkältungen.
3. Knoblauch: schützt Herz und Kreislauf
Für das vielfältige Wirkungsspektrum von Knoblauch ist vor allem das bereits erwähnte Alliin mitverantwortlich. In Laborversuchen konnte ihm antibakterielle, antivirale und fungizide (pilztötende) Wirkung nachgewiesen werden. Studien weisen zudem darauf hin, dass Menschen, die regelmäßig Knoblauch essen, seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekommen, was seiner gefäßschützenden Wirkung zugeschrieben wird.
Extrapower: Bei den Römern galt Knoblauch als Potenzmittel. Der Genuss der Knoblauchzehen sollte die Potenz beim Mann erhöhen, da sie eine durchblutungssteigernde Wirkung haben. Als Hausmittel hilft er darüber hinaus bei Infekten der oberen Atemwege.
4. Rettich: gut für die Galle
Rettich enthält neben Mineralstoffen (reich an Kalium) und Vitaminen (viel Vitamin C) schwefelhaltige Verbindungen wie zum Beispiel Raphanol und Senfglykoside (Scharfstoffe).
Er regt die Gallenproduktion an, stärkt die Leber und fördert somit die Verdauung. Außerdem wirkt er schleimlösend und harntreibend. Bei Halsschmerzen oder Husten mit Schleim oder Heiserkeit: Rettichsirup löffeln!
5. Ingwer: für ein langes Leben
Schon 500 v. Chr. soll Konfuzius jede seiner Speisen mit Ingwer gewürzt haben. Der tägliche Genuss von Ingwer verspricht nämlich ein langes Leben. Warum? Ingwer enthält Gingerole, die ähnliche Wirkung haben wie Acteylsalicylsäure (enthalten in gängigen Schmerzmitteln) und kann daher auch zur Schmerzlinderung wie etwa Kopfschmerzen verwendet werden (funktioniert sogar bei Muskelkater). Darüber hinaus fördert Ingwer-Genuss die Verdauung, wirkt antibakteriell, antioxidativ, antiviral und bei Übelkeit.
Tipp: Täglich etwa 50 Gramm frischen Ingwer aufnehmen. Diese Menge klein schneiden und mit einem Liter Wasser aufkochen. Ingwerwasser auf 40 Grad abkühlen lassen und mit etwas Honig trinken.