Gesunde Zähne, ein Leben lang 

Unsere Gesundheit sitzt auch im Mund: Mit der richtigen Hygiene lässt sich den häufigsten Zahnkrankheiten – Karies und Parodontitis – wirksam vorbeugen. Ein Experte erklärt, worauf es dabei ankommt. 

Lachende Frau


„Beide Erkrankungen werden von Bakterien verursacht, und zwar von völlig verschiedenen“, schickt Dr. Thomas Bischof, Bregenzer Facharzt der Zahnheilkunde, voraus. Jene Bakterien, die Karies (=ein Loch im Zahn) verursachen, entstehen rasch und pflanzen sich auch sehr schnell fort. „Bereits zwei Stunden nach gründlichem Zähneputzen sind genügend Bakterien im Mund, um Karies zu verursachen“, veranschaulicht der Experte.

Gut zu wissen

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Fluoride gegen Karies

Mit Zähneputzen allein ist es punkto Kariesvorbeugung deshalb nicht getan. „Genauso wichtig ist, dass Fluoride in den Mund gelangen“, unterstreicht der Arzt. Fluoride, die Salze der Fluorwasserstoffsäure, machen die Zähne widerstandsfähiger gegen Karies: Sie wirken dem Zerstörungsprozess durch Kariesbakterien entgegen. „Am einfachsten und wirksamsten gelingt das, indem man fluoridierte Zahnpaste verwendet.“

Kohlenhydrate rasch entfernen

Der Griff zur Zahnbürste ist also doppelt wichtig: Einerseits bringt man Fluoride in den Mund und entfernt andererseits die Speisereste. „Je länger sich Kohlenhydrate aus Nudeln, Kartoffeln, Brot oder Zucker im Mund befinden, umso mehr Nachschub bekommen Kariesbakterien für ihre Fortpflanzung und die Säureproduktion“, warnt Bischof. Eben diese Säure löst das Loch im Zahn. „Aus diesem Grund müssen die Zähne immer nach dem Essen von den Speiseresten befreit werden.“

Zahnbeläge gefährden Zahnfleisch

Parodontitis, die Erkrankung des Zahnfleischs, wird ebenfalls durch Bakterien verursacht. Im Gegensatz zu Kariesbakterien sind diese sehr empfindlich gegenüber Sauerstoff und bilden sich erst in dickeren Zahnbelägen.  „Der Sauerstoff aus der Luft und im Speichel tötet diese Bakterien ab“ , präzisiert Bischof. Im dicken Zahnbelag, in den kein Sauerstoff dringt, lassen sich Parodontitis-Bakterien nieder und entwickeln sich binnen weniger Tage. Eine besondere Gefahr für das Zahnfleisch sei Zahnstein, informiert der Arzt. „Dabei handelt es sich um verkalkte Bakterienbeläge.“  In deren rauer Oberfläche sammeln sich noch deutlich mehr Bakterien als im Zahnbelag an, was Zahnfleischentzündungen begünstigt. 

  • Zahnbeläge dünn halten

    „Parodontitis-Prophylaxe bedeutet daher, möglichst wenig und dünne Zahnbeläge zu haben“, unterstreicht Bischof. Prinzipiell wäre es ausreichend, die Zähne einmal täglich sauber zu putzen. „Die abendliche Speiserestentfernung dient gleichzeitig dazu, den Zahnbelag dünn zu halten und damit den Parodontitis-Bakterien vorzubeugen oder diese zu beseitigen.“ Zur Kariesprophylaxe sollte allerdings nach jeder Mahlzeit geputzt werden. 


Alarmsignale ernst nehmen 

Und bei welchen Alarmsignalen sollte man rasch eine Zahnarztordination aufsuchen? „Blutendes Zahnfleisch ist ein Hinweis auf eine Entzündung, die sich meist sehr einfach durch eine gründliche professionelle Zahnreinigung beseitigen lässt“, erklärt der Zahnarzt. Zahnschmerzen wiederum könnten auf Karies deuten.

Bakterienlandschaft im Mund

Die Zahngesundheit hängt auch davon ab, wie verschiedene Bakterienkulturen zusammenarbeiten: Pro Milliliter Speichel befinden sich rund drei Milliarden Bakterien und tausend verschiedene Bakterienarten im Mund. „Die Bakterienarten kämpfen um die besten Plätze. Manche Kariesbakterien beispielsweise lösen Karies stärker aus als andere“, informiert Bischof. 

Abstrich zeigt Krankheitsrisiko

Das Karies- und Parodontitis-Risiko ermittelt der Zahnarzt durch einen Bakterienabstrich. Am persönlichen Risikoprofil orientieren sich die Empfehlungen: Befinden sich viele der aggressiveren Kariesbakterien im Mund, müssen die Zähne entsprechend öfter – auch nach Zwischenmahlzeiten - geputzt werden. Allgemeine (Putz)Regeln ließen sich deshalb nicht aufstellen, betont der Experte. „Je höher das individuelle Kariesrisiko, umso öfter müssen die Zähne gereinigt werden.

Regelmäßig zur professionellen Mundhygiene

Abgesehen von der täglichen Zahnpflege zuhause, sollten die Zähne regelmäßig professionell gereinigt werden. Wie oft – das hängt vom individuellen Krankheitsrisiko ab. „Bei Parodontitis oder einem erhöhten Parodontitis-Risiko muss man alle drei Monate zum Zahnarzt“, erklärt Bischof. „Sind das Parodontitis- und Kariesrisiko sehr gering, genügt es, einmal jährlich eine professionelle Mundhygiene durchführen zu lassen.“

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