Adipositas („Fettleibigkeit“)
Adipositas erhöht die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck, Gelenkerkrankungen, Hormonstörungen und Lebererkrankungen sowie einer Reihe von Krebserkrankungen.
Was geschieht bei Adipositas?
Die Diagnose „Adipositas“ bedeutet, dass Sie um einiges mehr wiegen, als für Sie gesund ist. Wenn die Energiezufuhr (durch eine kalorienreiche Ernährung, vor allem viel Fett und Zucker) den Energieverbrauch des Körpers dauerhaft übersteigt, kommt es zu einer übermäßigen Ansammlung von Fettgewebe. Folgeerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Arthritis und Herzinfarkt drohen. Der so genannte Body-Mass-Index (BMI) setzt das Gewicht in Relation zur Körpergröße. Von Adipositas spricht man ab einem BMI von 30 kg/m2.
Was Sie über die Behandlung von Adipositas wissen sollten
1. Beschwerden und Folgekrankheiten: Es gibt viele gute Gründe dafür, bei Adipositas Gewicht zu reduzieren. Unmittelbare Folge der Fettleibigkeit können Atemprobleme, Gelenkbeschwerden, Hormonstörungen und Abgeschlagenheit sein. Langfristig erhöht Adipositas das Risiko für eine ganze Reihe von Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck, Gelenkerkrankungen, Hormonstörungen und Lebererkrankungen sowie einer Reihe von Krebserkrankungen, wie z. B. Brustkrebs und Darmkrebs.
2. Gewichtsreduktion: Die überschüssigen Kilos loszuwerden ist nicht einfach, aber es kann gelingen. Die besten Chancen haben Sie, wenn Sie eine kalorienreduzierte Ernährung mit regelmäßiger Bewegung kombinieren. Kalorienreduzierte Ernährung bedeutet: kleinere Portionen und/oder kalorienärmere Nahrungsmittel. Bei einer Ernährungsberatung lernen Sie, worauf Sie achten sollten. Lassen Sie jedenfalls die Finger von „Crashdiäten“, diese bringen keinen dauerhaften Erfolg! Regelmäßige Bewegung bedeutet: Sie sollten an mindestens 5 Tagen pro Woche mindestens 30 Minuten körperlich aktiv sein, also eine Ausdauersportart, wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren betreiben oder zügig, also mit 4-5km/h gehen. Generell gilt: Bauen Sie möglichst viel Bewegung in Ihren Alltag ein (Stiegen statt Aufzug, Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen statt mit dem Auto fahren etc.).
3. Verhaltenstherapie: Bei einer Verhaltenstherapie erlernen Sie einen besseren Umgang mit dem Gefühl von Hunger und Sättigung. Auch bei der Umstellung auf einen aktiveren Lebensstil und einen besseren Umgang mit psychischem Stress kann diese Methode hilfreich sein. Verhaltenstherapeutische Ansätze sind oft auch Bestandteil von strukturierten Gewichtsreduktionsprogrammen.
4. Operative Behandlung: Bei extremer Adipositas (BMI über 40) und wenn die anderen Therapiemaßnahmen keinen ausreichenden Erfolg bringen, besteht die Möglichkeit einer operativen Behandlung (Schlauchmagen und Magenbypass), die ein früheres Sättigungsgefühl bewirkt. Vorsicht: Solche Eingriffe bringen Risiken mit sich und ersetzen eine bewusste Ernährung und viel Bewegung nicht!
Wenn durch Bewegung und Umstellung der Ernährung keine ausreichende Gewichtsreduktion erzielt werden kann, können auch Medikamente zum Einsatz kommen. Seit kurzem gibt es eine neue Gruppe von Wirkstoffen, die einmal wöchentlich subkutan, also unter die Haut verabreicht werden. In Studien war damit ein Gewichtsverlust von durchschnittlich 10 Prozent möglich.
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