Benigne Prostatahyperplasie (BPH)

Eine benigne Prostatahyperplasie ist eine gutartige („benigne“) Vergrößerung der Vorsteherdrüse, durch die die Harnröhre zunehmend eingeengt wird.

Arzt-Patienten-Gespräch

Was geschieht bei einer BPH?

Die Prostata (Vorsteherdrüse) ist eine kastaniengroße Drüse, welche die Harnröhre des Mannes wie ein Ring umschließt. Eine gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse wird in der Fachsprache als benigne Prostatahyperplasie bezeichnet. Dadurch wird die Harnröhre zunehmend eingeengt und es treten Beschwerden auf. Altersbedingte Hormonveränderungen scheinen bei der Entstehung einer BPH eine Rolle zu spielen, die genauen Ursachen des weit verbreiteten Phänomens sind aber noch unklar. So hat etwa die Hälfte aller Männer zwischen 51 und 60 Jahren eine BPH. Bei den über 80-Jährigen sind es bis zu 90 Prozent.

Was Sie über die Behandlung einer BPH wissen sollten

1. Beschwerden: Typisches Anzeichen sind Probleme beim Wasserlassen. Dazu gehört häufiger, plötzlicher Harndrang, Startschwierigkeiten auf der Toilette, ein abgeschwächter Urinstrahl, das Gefühl, die Blase nicht oder nur mühevoll vollständig entleeren zu können und Harnträufeln. Verschlimmern sich Ihre Beschwerden oder kommen neue hinzu, geben Sie bitte Ihrem Arzt Bescheid, damit er die Therapie anpassen kann. Allerdings verursacht längst nicht jede vergrößerte Prostata auch Symptome.

2. Behandlung: Eine symptomlose BPH muss man nicht unbedingt behandeln. Generell richtet sich die Therapie nach den Beschwerden. Anfangs können pflanzliche Wirkstoffe wie Kürbissamen, Brennnesselwurzel- und Pollenextrakte die Symptome lindern. Die oft eingesetzten Alphablocker entspannen die Muskeln in Prostata und Blasenhals, was das Wasserlassen erleichtert. 5-Alpha-Rekuktasehemmer entfalten ihre Wirkung über eine Verkleinerung der Prostata. Bitte nehmen Sie die Medikamente nach Empfehlung Ihres Arztes ein. Medikamente zur Behandlung von Erkältungen und Allergien, die so genannte Antihistaminika oder abschwellende Substanzen enthalten, sollten nach Möglichkeit vermieden werden, da sie die Symptome der BPH verschlechtern können.

3. Therapieziel & Verlauf: Symptome lindern und Komplikationen wie wiederholte Harnwegsinfekte oder Harnverhalt verhindern – oft werden diese Behandlungsziele mit Medikamenten erreicht. Gelingt das nicht, kann es notwendig sein, überschüssiges Prostatagewebe zu entfernen – zumeist mit einem minimal-invasiven chirurgischen Eingriff über die Harnröhre oder per Lasertherapie. Auch in diesem Fall stehen die Chancen sehr gut, dass Sie bald weder ein aktives, unbeeinträchtigtes Leben führen können. Nach einer erfolgreichen Operation können einfache Maßnahmen eine Heilung begünstigen, wie etwas das Vermeiden von langem Sitzen, das Unterdrücken von Harndrang und der Verzicht auf harntreibende Getränke wie Kaffee oder Alkohol. 

Was Sie noch wissen sollten

Sowohl die BPH selbst als auch eine Behandlung mit 5-Alpha-Reduktasehemmern können Ihre Erektionsfähigkeit beeinträchtigen. Damit müssen Sie nicht leben, denn das lässt sich heute mit sehr wirksamen und gut verträglichen Medikamenten beheben. BPH gilt nicht als Risikofaktor für Prostatakrebs. Dennoch sollte bei Diagnose einer BPH ausgeschlossen werden, dass es sich um Prostatakrebs handelt. Das kann mittels Bestimmung des PSA Werts gemacht werden. Wenn sich ein Verdacht erhärtet, bedarf es für eine definitive Diagnose von Prostatakrebs einer Gewebeentnahme und histologischer Untersuchung. 


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