Depression
Eine Depression beeinträchtigt das seelische und körperliche Befinden und wirkt sich auf viele Lebensbereiche aus.
Was geschieht bei einer Depression?
Bei der Depression kommt es zu Fehlsteuerungen von Botenstoffen, so genannten Neurotransmittern, an den Synapsen (Schnittstellen zwischen Nervenzellen) im Gehirn. Diese Botenstoffe, die bewirken, dass wir uns zufrieden, motiviert und glücklich fühlen, sind dann an bestimmten Stellen nicht ausreichend vorhanden.
Was Sie über die Behandlung einer Depression wissen sollten
1. Beschwerden: Die Hauptsymptome einer Depression sind eine veränderte Stimmung (starke Traurigkeit, Verzweiflung oder Niedergeschlagenheit, Gereiztheit), Antriebs- und Freudlosigkeit, Schlafstörungen und Veränderungen des Appetits. Auch körperliche Symptome wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Kreislaufstörungen und Bauchschmerzen können durch eine Depression verstärkt oder ausgelöst werden. Geben Sie Ihrem Arzt Bescheid, wenn sich diese Beschwerden verändern, damit er Ihre Therapie entsprechend anpassen kann.
2. Behandlung der Erkrankung: Bei mittelgradiger und schwerer Depression sollte in jedem Fall eine längerfristige Behandlung erfolgen. Die wichtigsten Ansätze dabei sind Psychotherapie und die Therapie mit speziellen Medikamenten, so genannten Antidepressiva. Unter Letzteren versteht man Medikamente, die verschiedene Botenstoffe im Gehirn günstig beeinflussen. Antidepressiva bewirken unter anderem, dass der wichtige Botenstoff Serotonin in der Gehirnflüssigkeit ausreichend vorhanden ist. Nehmen Sie die Medikamente regelmäßig entsprechend der Empfehlung Ihres Arztes ein, auch wenn Sie nicht sofort eine Besserung der Symptome bemerken.
3. Therapiekontrolle: Bei Antidepressiva kann es vier bis sechs Wochen dauern, bevor Sie eine Wirkung bemerken. Um die schwierige erste Zeit vor dem Ansprechen der Medikamente zu überwinden, können zusätzliche Medikamente verschrieben werden. Zudem sind am Anfang der Behandlung häufigere Termine bei Ihrem Arzt hilfreich und im weiteren Verlauf muss oft die Dosis des Medikaments gesteigert werden, um das Therapieziel zu erreichen. Auch erste Psychotherapiesitzungen können unter Umständen schon stattfinden.
4. Therapieziel: Ziel der Behandlung ist die Ausheilung der Depression. Wichtig: Wenn ein zufriedenstellender Zustand erreicht ist, sollten Sie die Behandlung auf keinen Fall sofort beenden. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie das Gefühl haben, die Medikamente nicht mehr zu brauchen, und setzen Sie diese keinesfalls ohne Rücksprache ab, da es sonst zu einem Rückfall kommen kann. In einer Psychotherapie können Verhaltensweisen erlernt werden, die gut für die psychische Gesundheit sind. Je nach Ausgangslage werden bei der Psychotherapie bestimmte Therapieziele definiert; eine Beendigung sollte ebenfalls nur in Absprache mit dem Therapeuten erfolgen.
5. Prognose: Der Verlauf ist individuell sehr unterschiedlich. Bei etwa einem Drittel der Patienten verschwindet die Depression vollständig. Viele Patienten erleben jedoch Rückfälle, die eine neuerliche Behandlung notwendig machen. Bei etwa 20 Prozent der Patienten verläuft die Erkrankung chronisch. Regelmäßige Kontrollen durch einen Facharzt für Psychiatrie sind deshalb unbedingt notwendig.
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