Divertikulitis
Bei einer Divertikulitis entzünden sich Ausstülpungen der Darmwand , wodurch es zu Bauchschmerzen, Fieber und eingeschränkten Darmbewegungen kommen kann.
Was geschieht bei einer Divertikulitis?
Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand, die zu über 90 Prozent im absteigenden Teil des Dickdarms – dem so genannten Colon sigmoideum – auftreten. Von einer Divertikulitis spricht man, wenn eine oder mehrere dieser Ausstülpungen entzündet sind. Meist handelt es sich um eine akute unkomplizierte Divertikulitis, bei der die Entzündung auf die direkte Umgebung der Divertikel begrenzt bleibt. Da es aber zu Komplikationen wie einem Darmdurchbruch kommen kann, sollte eine Divertikulitis in jedem Fall vom Arzt begutachtet und behandelt werden.
Was Sie über die Behandlung einer Divertikulitis wissen sollten
1. Beschwerden: Typisch für die Divertikulitis sind dumpfe, drückende Schmerzen im linken Unterbauch. Zu den weiteren möglichen Symptomen gehören Fieber, Abgeschlagenheit, Übelkeit und Verdauungsstörungen wie Durchfall, Verstopfung oder Blähungen. Wenn sich die Beschwerden verschlimmern oder erneut auftreten, muss man sich an den behandelten Arzt wenden, damit die Therapie entsprechend angepasst werden kann.
Die Divertikulitis kann in verschiedenen Verlaufsformen auftreten:
- Divertikulose: hier treten keine Symptome auf
- Akute unkomplizierte Divertikulitis: Entzündung der Divertikel ohne schwerwiegende Komplikationen
- Akute komplizierte Divertikulitis: Entzündung der Divertikel mit schwerwiegenden Komplikationen wie Abszess, Darmperforation und Bauchfellentzündung
- Chronisch-rezidivierende Divertikulitits: immer wiederkehrende Divertikulitis-Schübe mit oder ohne Komplikationen
2. Behandlung: Ein vorrübergehender Verzicht auf Nahrung bzw. die Umstellung auf flüssige Kost sowie die Gabe von Antibiotika sind die Grundpfeiler der Therapie. Gegen die Schmerzen können krampflösende Spasmolytika eingesetzt werden. Die Medikamente sollten jedoch nur nach Empfehlung eingenommen werden. Bei einer leichten akuten Divertikulitis kann die Therapie ambulant erfolgen.
Schwere Formen sollten im Krankenhaus behandelt werden. Wenn Komplikationen, wie beispielsweise Divertikeldurchbrüche oder Darmverschlüsse, auftreten oder die Entzündung immer wieder aufflammt, kann eine Operation notwendig sein. Allerdings muss auch bei schwereren Fällen von Divertikulitis nicht immer sofort operiert werden. Im Rahmen einer stationären Betreuung in Krankenhaus kann eine intravenöse Antibiotikatherapie durchgeführt werden.
3. Therapieziel: Komplikationen und schwere Verläufe zu verhindern – bei frühzeitiger, konsequenter Behandlung wird dieses therapeutische Ziel meist erreicht und die Entzündung heilt folgenlos ab. Das Risiko einer erneuten Divertikulitis besteht zwar, lässt sich durch eine ballaststoffreiche Ernährung aber deutlich verringern. Die Chancen stehen also sehr gut, dass man trotz Erkrankung ein aktives, unbeeinträchtigtes Leben führen kann.
Das können Sie selbst bei einer Divertikulitis tun
Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten beugt einer Divertikulitis vor. Damit die Ballaststoffe diese Wirkung entfalten, ist es wichtig, mindestens 1,5 bis 2 Liter täglich zu trinken. Es ist nicht notwendig, dass sie auf Nüsse, Popcorn oder ähnliche Nahrungsmittel verzichten. Durch regelmäßige körperliche Bewegung kann das Erkrankungsrisiko ebenfalls erheblich verringert werden. Der behandelnde Arzt kann dabei helfen, die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten entsprechend umzustellen.
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