Krampfadern (Varizen)
Krampfadern sind meist kein schwerwiegendes Gesundheitsproblem, können jedoch mit Spannungsgefühl, Schmerzen, Juckreiz und "schweren Beinen" einhergehen.
Was geschieht bei Krampfadern?
Die Venen der unteren Extremitäten transportieren das Blut von den Füßen und Beinen in Richtung Herz. Als Hilfssystem dienen dabei die Venenklappen. Wenn diese – meist anlagebedingt – nicht richtig schließen, kommt es aufgrund der Schwerkraft zu einem Blutrückstau. Dabei erhöht sich der Druck in den Venen, die sich in der Folge ausdehnen und eine geschlängelte, knäuelartige Form annehmen. Diese „Krampfadern“ sind meist kein schwer wiegendes Gesundheitsproblem, können jedoch mit Spannungsgefühl, Schmerzen, Juckreiz und „schweren Beinen“ einhergehen. Für viele Betroffene stellen sie zudem ein kosmetisches Problem dar.
Was Sie über die Behandlung von Krampfadern wissen sollten
1. Kompressionstherapie: Durch Kompression, also Zusammendrücken der Beine mithilfe von Kompressionsstrümpfen oder Verbänden, wird der Rückfluss des Blutes unterstützt. Die Strümpfe werden von einem Bandagisten speziell angepasst und müssen tagsüber konsequent getragen werden.
2. Medikamentöse Behandlung: Medikamente mit pflanzlichen Wirkstoffen, wie z.B. Rosskastanienextrakt, sollen die Durchlässigkeit der Venenwand und damit die Schwellungsneigung verringern. Sie können in allen Stadien der Erkrankung eingesetzt werden.
3. Mögliche Eingriffe:
a) Verödung: Ein Medikament wird in die Krampfader gespritzt, wodurch diese verschlossen wird.
b) Operative Entfernung der Krampfadern („Venenstripping“): Dabei erfolgt ein Hautschnitt in der Leiste oder in der Kniekehle. Alle oberflächlichen Venen werden abgebunden und der erkrankte Venenabschnitt wird herausgezogen.
c) Radiofrequenz und Laserbehandlung: Dabei wird ein Katheter in die Venen eingeführt. Mittels Erhitzung wird die Krampfader verschlossen.
4. Therapieziel: Da die Neigung zur Bildung von Krampfadern angeboren ist und somit ein Leben lang erhalten bleibt, besteht das Therapieziel in der Vermeidung von schlimmeren Venenerkrankungen sowie von Ödemen und Hautveränderungen. Die Einhaltung der Behandlung sowie der begleitenden Maßnahmen ist auch zur Vorbeugung neuer Krampfadern von großer Bedeutung! Für Patienten mit Varizenneigung sind regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen sinnvoll.
Das können Sie bei Krampfadern selbst tun
Vermeiden Sie Übergewicht! Betreiben Sie Sport, möglichst Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren. Kraftsportarten wie Gewichtheben sind weniger günstig. Vermeiden Sie langes Sitzen oder Stehen. Auch heiße Bäder oder langes Sonnenbaden sind für Personen, die zu Krampfadern neigen, nicht zu empfehlen. Rauchen Sie nicht, da dies die Gefäßwände schädigen und so die Varizenbildung fördern kann. Bei Schmerzen und Spannungsgefühl können Sie die Beine hochlagern (über dem Herzniveau). Während einer Schwangerschaft empfiehlt es sich von Beginn an, Stützstrümpfe zu tragen.
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