Morbus Bechterew

Bei Morbus Bechterew kommt es zu einer Entzündung der Wirbelköperknochen und der kleinen Gelenke in der Wirbelsäule.

Arzt-Patienten-Gespräch, im Vordergrund Stethoskop und Patientenakte

Was geschieht bei Morbus Bechterew?

Die Wirbelsäule besteht aus mehreren Wirbelkörpern. Bei Morbus Bechterew (auch „Spondylitis ankylosans“ oder „Spondylarthritis“ genannt) kommt es zu einer Entzündung der Wirbelköperknochen und der kleinen Gelenke in der Wirbelsäule. In Folge können die Wirbelkörper knöchern verwachsen. Dadurch verliert die Wirbelsäule ihre Beweglichkeit, und es kommt zu einer Versteifung.

Was Sie über die Behandlung von Morbus Bechterew wissen sollten

1. Behandlungsziel: Entzündungen und Schmerzen verringern, um dadurch ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern – und die Lebensqualität zu erhalten.

2. Physiotherapie: „Bechterew-Gymnastik”, d.h. gezielte Wirbelsäulengymnastik, die der Patient beim Physiotherapeuten lernt und idealerweise zuhause selbstständig durchführt ist die wichtigste Säule des Behandlungsplans! Diese Übungen umfassen selbstständig durchzuführende Heimübungen, die täglich mindestens 20 Minuten durchgeführt werden sollten. Das Training inkludiert Haltungstraining, Atemtherapie, Rückenkräftigung und Dehnungsübungen zur Mobilisation. Zusätzlich erhalten Sie Einzel- oder Gruppentherapie mit einem Physiotherapeuten, eventuell auch Anwendungen mit Wärme, Strom und Ultraschall sowie Massagen.

3. Medikamentöse Behandlung: Um dieses Behandlungsziel zu erreichen, kommen vor allem Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz. Diese Medikamente sollen regelmäßig für mehrere Wochen genommen werden, bevor ihre volle Wirksamkeit eingeschätzt werden kann. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind erforderlich, um die notwendigen Medikamente optimal dosieren und kombinieren zu können. Da die NSAR den Magen belasten, werden sie mit einem Medikament zum Magenschutz verabreicht.  Zusätzlich oder wenn NSAR nicht die gewünschte Wirkung erzielen, stehen weitere medikamentöse Optionen zur Verfügung, wie beispielsweise Kortison oder neuere Medikamente, die auf verschiedene Arten hemmend auf das Immunsystem wirken.

4. Prognose: Erfolgt die Diagnose frühzeitig und eine rasche Therapie, kann ein Fortschreiten der Erkrankung und damit eine Versteifung der Wirbelsäule verhindert werden. Sehr wichtig ist Ihre Bereitschaft, täglich Gymnastik zu machen und Ihre Medikamente konsequent einzunehmen!

Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew

Um Fehlstellungen des Nackens und des Rückens zu vermeiden, sollten Sie auf dünnen Polstern schlafen. Generell sollten Fehlhaltungen des Rückens vermieden werden, etwa falsches Heben oder Tragen von Lasten. Im Wohnbereich können folgende Maßnahmen die Sturzgefahr verringern: Dusch- und Badhandgriffe, Nachtlichter, Anti-Rutschunterlagen sowie das Vermeiden von rutschenden Teppichen.


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