Neurodermitis (atopische Dermatitis)

Bei Neurodermitis reagiert die Haut anlagebedingt stärker auf äußere Reize wie Allergene oder innere Reize wie Stress. Diese überschießende Reaktion zeigt sich als chronische Entzündung der Haut.

Junger Mann kratzt sich am Oberarm

Was geschieht bei Neurodermitis?

Die atopische Dermatitis ist eine fast immer chronisch verlaufende Ekzemerkrankung der Haut. Sie beruht auf einer anlagebedingt (familiär, vererbt) verstärkten Reaktion der Haut auf äußere und innere (z.B. auch psychische) Reize und zeigt sich als nicht infektiöse Entzündung der Haut (= Ekzem). Oft besteht gleichzeitig auch allergisches Asthma und/oder ein Heuschnupfen. Außerdem liegt bei Neurodermitispatienten eine Störung der Hautbarriere vor, wodurch Allergene und Reizstoffe leichter in die Haut eindringen können. Ihre Haut ist trocken und generell empfindlich.

Was Sie über die Behandlung von Neurodermitis wissen sollten

1. Symptome: Menschen mit Neurodermitis leiden unter teilweise intensivem Juckreiz an den betroffenen Hautstellen. Die Haut sieht bei hellhäutigen Menschen rot oder rosa aus, bei dunkelhäutigen Menschen kann sie dunkelbraun oder lila erscheinen. Auch Gänsehaut-ähnliche Erhabenheiten können auftreten. 

2. Hautpflege: Bei Neurodermitis ist es wichtig, dass Sie die trockene Haut täglich mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendenden Produkten pflegen. Harnstoffhaltige Produkte sind dafür gut geeignet. Zu häufiges Duschen und Baden macht Ihre Haut noch trockener, deshalb sollten Sie nicht öfter als einmal am Tag duschen und dabei so wenig an Reinigungsmitteln wie möglich verwenden. Außer im Intimbereich und an anderen Schweißstellen genügt Wasser. Wenn Sie baden möchten, sollte das Wasser nicht zu heiß und die Zeit in der Wanne möglichst kurz sein. Außerdem können medizinische Ölbäder dem Badewasser zugesetzt werden; eine Alternative ist ein Esslöffel Weizenkeimöl und etwas Hafermark. Die Öle bleiben nach dem Baden auf Ihrer Haut als Schutzfilm zurück. Vorsicht: Öl macht Haut und Wanne rutschig! Nach dem Baden oder Duschen sollten Sie die Haut nicht trocken rubbeln, sondern nur vorsichtig abtrocknen.

3. Medikamentöse Behandlung: Bei akuten Krankheitsschüben helfen kortisonhaltige Salben, die Sie auf die betroffenen Hautstellen auftragen. Gegen den nächtlichen Juckreiz können Antihistaminika nötig sein. Da die Haut bei den Betroffenen auch anfälliger für bakterielle Infektionen ist, werden manchmal eventuell Antibiotika notwendig sein. Es gibt auch Medikamente, die in das Immunsystem eingreifen, um den Entstehungsprozess der atopischen Dermatitis zu unterbinden. Die Zusammenstellung der Behandlung wird immer an die momentanen Beschwerden angepasst.

4. Prognose: Da der Neurodermitis eine angeborene Neigung zu überschießenden Reaktionen des Immunsystems zugrunde liegt, ist sie nicht im eigentlichen Sinne heilbar. Allerdings reduziert sich bei vielen Patienten im Laufe der Jahre die Anzahl der Schübe mit Abschwächung bis hin zum Verschwinden der Beschwerden.

Das können Sie bei Neurodermitis selbst tun

Wenden Sie die Hautpflege konsequent an und vermeiden Sie alles, was die Haut reizt. Treffen Sie Maßnahmen gegen Hausstaubmilben und vermeiden Sie Tabakrauch, auch in Ihrer Umgebung. Häufig wirkt sich der Aufenthalt in allergenarmer Umgebung, wie z.B. am Meer oder im Gebirge, günstig auf die Haut aus. Da die atopische Dermatitis oft auch durch psychische Belastung ausgelöst wird, kann es hilfreich sein, Techniken zur besseren Stressbewältigung zu erlernen. 


© MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH 2021

Sie möchten immer gut informiert sein?

Am Ball bleiben ist das Um und Auf. Mit Ihrer Einwilligung erhalten Sie Informationen zu Produkten, Services und Aktionen rund um Gesundheit, Familie, Freizeit und Auto.

Kontakt

Reiseversicherung