Chronische Prostataentzündung
(chronische Prostatitis)
Druckgefühl und Schmerzen in der Dammregion und im Unterbauch, vermehrter Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen aber auch beim Samenerguss sowie Fieber und Schüttelfrost – eine chronische Prostatitis äußert sich auf vielfältige Weise.
Was geschieht bei einer chronischen Prostatitis?
Die Prostata ist eine kastaniengroße Drüse (Vorsteherdrüse), welche die Harnröhre des Mannes wie ein Ring umschließt. Bei einer chronischen Prostatitis ist das Organ, das einen Teil des Ejakulats produziert, anhaltend – also länger als drei Monate - bzw. immer wiederkehrend entzündet. Die chronisch bakterielle Form wird durch eine Infektion mit Bakterien ausgelöst, die aus dem Blut oder über die Harnröhre in die Prostata gelangen. Sehr viel mehr Männer leiden aber unter einer chronisch abakteriellen Prostatitis, dem sogenannten chronischen Beckenschmerzsyndrom, deren Ursache oft nicht nachgewiesen werden kann. Häufig werden jedoch weiße Blutzellen als Ausdruck der Entzündung der Prostata nachgewiesen. Diabetiker, Patienten mit einem Blasenkatheter oder Männer mit einer Störung des Immunsystems sind am häufigsten von einer Prostatitis betroffen.
Was Sie über die Behandlung einer chronischen Prostatitis wissen sollten
1. Beschwerden: Druckgefühl und Schmerzen in der Dammregion und im Unterbauch, vermehrter Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen aber auch beim Samenerguss sowie Fieber und Schüttelfrost – eine chronische Prostatitis äußert sich auf vielfältige Weise. Welche Symptome in welchem Ausmaß auftreten, unterscheidet sich von Patient zu Patient. Bitte geben Sie Ihrem Arzt Bescheid, wenn sich Ihre Beschwerden verschlimmern oder neue hinzukommen, damit er die Therapie anpassen kann.
2. Behandlung: Eine chronisch bakterielle Prostatitis wird mindestens 4-6 Wochen lang mit Antibiotika behandelt. Diese Therapie kann auch bei den abakteriellen Formen helfen. Spezielle Medikamente können das Harnlassen erleichtern. Zur Linderung der Beschwerden werden entzündungshemmende und schmerzstillende Arzneimittel eingesetzt. Bitte nehmen Sie die Medikamente nach Empfehlung Ihres Arztes entsprechend ein. Pflanzliche Präparate haben sich ebenfalls als wirksam erwiesen. Da die Psyche bei der Erkrankung eine Rolle spielen kann, beinhaltet die Behandlung oft auch eine Psychotherapie, z.B. eine kognitive Verhaltenstherapie. Auch spezielle Formen der Physiotherapie zur Entspannung des Beckenbodens sowie die Akupunktur werden von manchen Betroffenen als hilfreich erlebt.
3. Therapieziel & Verlauf: Die chronische Prostatitis kann eine langwierige Angelegenheit sein. Richtig behandelt, lassen sich die Beschwerden aber bei vielen Patienten ganz zum Verschwinden bringen oder zumindest deutlich lindern. Die Chancen stehen also gut, dass Sie bald wieder ein aktives Leben ohne Beeinträchtigungen führen können.
Was Sie noch wissen sollten
Die Gefahr, nach einer überstandenen Prostatitis erneut zu erkranken, ist relativ hoch. Um sich davor zu schützen, sollte Ihr Unterleib nicht auskühlen, etwa durch eine nasse Badehose. Eine ausgewogene Ernährung und körperliche Betätigung sowie ein reges Sexualleben scheint vor einer Prostatitis zu schützen. Wenn Beschwerden und Behandlung Sie seelisch belasten, dann zögern sie bitte nicht, sich Unterstützung zu suchen.
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