Schröpfen
Bei dieser Methode werden Schröpfköpfe auf der Haut platziert.
Definition
Schröpfen ist sowohl in der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM) – zum Beispiel bei Hildegard von Bingen – als auch in der TCM bekannt. Bei dieser Methode werden Schröpfköpfe auf der Haut platziert.
Technik und Ablauf
Vor dem Schröpfen wird die zu behandelnde Person auf so genannte kalte und heiße Gelosen (das sind auffällige Körperstellen wie z.B. Verhärtungen am Rücken) untersucht. Die Beschaffenheit dieser Stellen bestimmt, ob trocken oder blutig geschröpft wird. Die verwendeten Schröpfköpfe bestehen meist aus Glas und werden durch Unterdruck am Körper so platziert, dass sie nicht herunterfallen. Der Unterdruck wird durch einen Saugball aus Gummi, eine mechanische Vakuumpumpe oder durch Wärme erzeugt. Wird das Vakuum mit Wärme erzeugt, so hält der:die Anwender:in kurz eine Flamme in das Innere des Schröpfkopfs und setzt diesen dann auf die Haut.
Beim trockenen Schröpfen kann die Haut zuvor mit einer durchblutungsfördernden Salbe behandelt werden. Dann werden sechs bis zehn Schröpfköpfe auf die intakte Haut gesetzt. Durch den Unterdruck werden die Haut und das darunter liegende Gewebe in den Schröpfkopf eingesaugt. Nach etwa 10-15 Minuten werden die Schröpfköpfe entfernt. An den behandelten Stellen können Blutergüsse oder Blasen entstehen, die sich nach einigen Tagen wieder zurückbilden.
Bei der Schröpkopfmassage werden die Schröpfköpfe am Körper hin- und her bewegt. Ein passendes Hautöl erleichtert die Bewegung. Die Anwendung dauert etwa zehn Minuten, es folgt eine Ruhezeit von 20-30 Minuten.
Beim blutigen Schröpfen wird die Haut eingeritzt, so dass etwas Blut austritt. Anschließend werden die Schröpfköpfe aufgesetzt. Das Blut wird durch den Unterdruck in die Schröpfköpfe gesaugt. Die entstandenen kleinen Wunden werden nach der Behandlung mit einem Pflaster abgedeckt. Sie verheilen meist innerhalb von wenigen Tagen.
Informationen zu Anwender:innen
Trockenes Schröpfen und Schröpfkopfmassagen wird zu therapeutischen Zwecken von Medizinischen Masseur:innen, Heilmasseur:innen und Physiotherapeut:innen angeboten.
Blutiges Schröpfen wird von Ärzt:innen durchgeführt.
Hinweis für UNIQA Kund:innen mit privater Krankenversicherung
Trockenes Schröpfen und Schröpfkopfmassage
Eine tarifliche Leistung ist möglich, wenn die Behandlung durch niedergelassene Ärzt:innen, Physiotherapeut:innen, Heilmasseur:innen oder medizinische Masseur:innen erfolgt und der versicherte Tarif Komplementärmedizin vorsieht.
Blutiges Schröpfen
Eine tarifliche Leistung ist möglich, wenn die Behandlung durch eine:n niedergelassene:n Arzt:Ärztin erfolgt und der versicherte Tarif Komplementärmedizin vorsieht.
In Kooperation mit AGEM