Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung, die unbehandelt vor allem das Schlaganfallrisiko erhöht.

Mann hält beide Hände ans Herz

Was geschieht bei Vorhofflimmern?

Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, die insbe­sondere bei älteren Menschen relativ häufig auftritt. Die Vorhöfe des Herzens schlagen schnell, unregelmäßig und unkoordiniert – sie „flimmern“. Dadurch kommt das Herz aus dem Rhythmus und auch die Herzkammern pumpen weniger wirksam als normalerweise. Bei manchen Betroffenen tritt das Vorhofflimmern nur als einmalige, kurze Episode auf, bei anderen kommt es zu wiederholten Episoden, die auch deutlich länger andauern können.

Was Sie über Vorhofflimmern wissen sollten

1. Ursachen: Hauptursache von Vorhofflimmern sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzmuskelerkrankungen oder Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Auch Diabetes, übermäßiger Alkoholkonsum und eine Schilddrüsenüberfunktion gehören zu den möglichen Auslösern.

2. Risiken: Im Gegensatz zum so genannten Kammerflimmern ist das Vorhofflimmern an sich nicht lebensbedrohlich. Es birgt jedoch die Gefahr, dass sich in den Herzvorhöfen durch den gestörten Blutfluss Blutgerinnsel bilden. Wenn diese Blutgerinnsel (Thromben) in die Blutbahn ausgeschwemmt werden, können sie ein Gefäß verschließen und so einen Schlaganfall oder eine Embolie verursachen.

3. Behandlung: Medikamente zur Normalisierung der Herzfrequenz sowie Blutverdünner, die der Bildung gefährlicher Blutgerinnsel entgegenwirken, sind die Grundbausteine der Therapie. Leiden Sie unter Erkrankungen, die zur Entstehung des Vorhofflimmerns beitragen oder das Risiko für Komplikationen erhöhen, so müssen diese ebenfalls behandelt werden. Dazu zählen vor allem Bluthochdruck, Herzschwäche, Schilddrüsenüberfunktion und Diabetes. Bitte nehmen Sie alle Medikamente konsequent der Empfehlung Ihres Arztes entsprechend ein und kommen Sie zu den vereinbarten Kontrollterminen. Wenn es trotz der Behandlung zu Herzrasen, Unruhe, Atemnot, leichten Brustschmerzen oder Ohnmachtsanfällen kommt, geben Sie bitte Ihrem Arzt Bescheid, damit er Ihre Medikamente gegebenenfalls anpassen kann.

4. Therapieziel: Die Normalisierung des Herzrhythmus ist das unmittelbare Ziel der Behandlung. Wenn das Vorhofflimmern schon länger als ein halbes Jahr besteht, ist es eventuell nicht mehr möglich, einen normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Dann versucht man im Rahmen der Behandlung, die Herzfrequenz in einem möglichst gesunden Bereich zu halten. Langfristiges Ziel ist die Vermeidung von Schlaganfällen.

5. Prognose: Die meisten Betroffenen leben trotz der Erkrankung ein gutes, aktives Leben. Auch die Gefahr eines Schlaganfalls ist dank der modernen Behandlungsmethoden deutlich geringer geworden. Zudem beugt regelmäßige Bewegung – vor allem Nordic Walking, Fahrradfahren, Schwimmen oder Tanzen – möglichen Komplikationen vor. Der Konsum von Alkohol und Nikotin sollte so weit wie möglich reduziert oder ganz vermieden werden. Methoden für den Umgang mit Stress sind ebenso hilfreich, wie eine Gewichtsreduktion.

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