Klimafreundlich im Schnee
Schifahren setzt dem Klima zu. Was tun?
Ist Skisport schlecht fürs Klima? Leider ja. Fast alle alpinen Skigebiete setzen auf Kunstschnee und große Speicherseen, und moderne Lifte sind Energiefresser. Die größte Emissionsquelle ist aber die Anfahrt mit dem Auto.
Der WWF hat das Szenario “Skispaß in Vorarlberg” berechnet. Dabei macht sich ein Dresdner mit dem Auto allein 700 Kilometer auf den Weg nach Vorarlberg, wo er eine Woche lang Skiurlaub macht. Bilanz: 296 kg CO2 für An- und Abreise, 85 kg für die Unterkunft, 32 kg für die Verpflegung und 10 kg für die Aktivitäten vor Ort.
Im Schnitt reisen Alpen-Winterurlauber 504 Kilometer, 85 Prozent der Urlauber fahren mit dem Auto.
Für die Skigebiete ist es gewissermaßen ein Teufelkreis: Je mehr der Klimawandel für wärmere (und vor allem: unberechenbare) Temperaturen sorgt, umso mehr sichern sich Pistenbetreiber mit Kunstschnee ab. Und umso weiter müssen Hobbyskifahrer womöglich fahren, um noch beschneite Gegenden zu finden.
Alpine (Klima-)Perlen
Einige Wintersportorte versuchen es besser zu machen als andere. Die “Alpine Pearls” sind ein Zusammenschluss aus 23 Orten, die sich grünem Sport im weißen Schnee versprochen haben. Anstelle von Autos nutzt man dort die gute Anbindung mit Zug und/oder Bus, samt “rund-um-sorglos-Mobilität vor Ort”: Shuttledienste, Elektroautos, Fahrräder und E-Bikes. Die Anzahl der Skifahrer auf dem Berg ist begrenzt. Und die Energie, die für den Betrieb benötigt wird, gewinnen die Orte aus regenerativen Quellen.
Die Organisation geht auf eine Initiative des Österreichischen Ministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus aus dem Jahr 2006 zurück. Inzwischen sind fünf Länder dabei. In Österreich finden Sie fünf “Alpine Pearls”-Orte: Hinterstoder, Mallnitz, Neukirchen am Großvenediger, Weissensee und Werfenweng.
Dem Schnee entsagen?
Wie wirkt sich die Klimadebatte auf den Skisport aus? Es gibt insgesamt 40 Millionen aktive Skifahrer, wobei die Zahl derzeit stagniert. Nur eine Minderheit sei bereit, Ihr Verhalten zugunsten des Klimas zu ändern, so eine Studie der LMU München aus den Jahren 2015 und 2016. Die aktuelle Klimadebatte mit Fridays for Future begann erst 2017, womöglich sind seitdem mehr Menschen bereit, einzulenken.
Schwer muss das gar nicht sein. Hier ein paar Möglichkeiten:
- Können Sie Anfahrten per Auto vermeiden?
- Können Sie Fahrgemeinschaften bilden?
- Wie lange machen Sie Urlaub?
- Nutzt Ihr Zielort Kunstschnee? Setzt er auf nachhaltigen Wintersport? Nutzt er regenerative Energien?
- Wie CO2-intensiv sind Ihre Unterkunft und Verpflegung?