Wie heizt du ohne Brandgefahr?

Denkst du angesichts der steigenden Energiekosten oder eines möglichen Blackouts über andere Heizmethoden nach? Holzöfen und Elektroheizungen boomen, aber Achtung: Wichtig ist der fachgerechte Umgang damit. Was du beim Kauf und der Installation unbedingt beachten solltest, wissen unsere UNIQA Schadenexpert:innen.

Holzofen einheizen

Die Anschaffung von Holz- und Elektroheizungen ist schnell getan und für manche scheinbar auch die Installation. So einfach die Montage auch wirken mag, die UNIQA Experten warnen dringend davor, das selbst zu tun. Deshalb, Geräte zum Heizen unbedingt fachmännisch anschließen lassen.

Was wichtig ist beim Heizen mit Strom

Kerzen sind in diesen Tagen die Brandursache Nummer Eins in privaten Haushalten, wissen die UNIQA Schaden Experten und fasst für dich die wichtigsten Tipps zusammen:

  • Vorsicht vor Überlastung: Nimmst du mehrere elektrische Geräte gleichzeitig in Betrieb, wie Elektroheizungen und Heizlüfter zusätzlich zu allen anderen Geräten, die ohnehin in Gebrauch sind, kann das zu einer Überlastung der Stromanlage führen. In dem Zusammenhang empfiehlt sich unbedingt auch eine Prüfung des Sicherungskastens. Gib besonders Acht, wenn du Verlängerungskabel mit Mehrfachsteckdosen verwendest. Wird die zugelassene Nennleistung überschritten, erhitzt sich die Mehrfachsteckdose und so können Schwelbrände entstehen. Wie hoch die Belastung höchstens sein darf, ist auf dem Verlängerungskabel zu lesen – die meisten sind für eine Leistung von 3000 bis 3500 Watt ausgelegt. Die angesteckten Geräte sollten in Summe maximal diese Gesamtleistung erreichen. 

  • Wartung: Für den einwandfreien Gebrauch von elektrischen Heizgeräten ist die regelmäßige Wartung ein Muss. Defekte oder nicht regelmäßig überprüfte Geräte können potenzielle Brandauslöser sein. 

  • Abstand: Wahre immer genügend Abstand vom elektrischen Heizgerät zu Möbeln und Vorhängen. Nicht selten ist ein Hitzestau die Ursache für Brände. Deshalb nie etwas auf den Radiator, Durchlauferhitzer oder Wärmelüfter legen oder gar Wäsche trocknen. Achte generell auf die Einbauvorschriften, z.B. bei Infrarotpaneelen oder Heizstrahlern. Die Sicherheitsabstände zu wahren, trägt wesentlich zur Brandverhütung bei. 

 

Gut zu wissen

Elektrische Wärmestrahler nur für das kurze Erwärmen eines Raumes nutzen, sie eignen sich nicht für das Beheizen des gesamten Wohnraums. Lasse Wärmestrahler oder Geräte mit Heizspiralen nie unbeaufsichtigt. Sie können durch Kontakt mit anderen Materialien (z.B. Stoff oder Staub) einen Brand auslösen.

So heizt du richtig mit festen Brennstoffen

Bevor du an die Anschaffung eines Holzofens denkst, gibt es noch einen sehr wichtigen Punkt zu prüfen: den Kamin. Rauchfänge sind häufig seit Jahrzehnten nicht mehr in Betrieb oder wurden ursprünglich nur als Notkamine konstruiert. Deshalb ist der erste Schritt, den Rauchfangkehrer zu holen und den Kamin prüfen zu lassen. Er muss dicht sein und ziehen. Erst, wenn der Befund in Ordnung ist, lasse deinen Ofen anschließen. Das sollte unbedingt ein Fachmann für dich tun.

Wichtig!

Feuerlöscher sind die beste Wahl, um einem Brand in den vier Wänden Herr zu werden – achte dabei auf die richtige Dimension. Um einwandfrei zu funktionieren, müssen sie, genauso wie Rauchmelder regelmäßig überprüft und gewartet werden.

Gut zu wissen

Die Haushaltsversicherung ersetzt auch Schäden, die etwa durch Feuer oder Löschwasser an der Einrichtung entstehen. Wer ein Eigenheim hat, schützt es am besten mit einer Eigenheimversicherung, die das Haus samt Nebengebäuden abdeckt. Unbedingt den Baustein „Grobe Fahrlässigkeit“ einschließen, denn mancher Brand entsteht aus Unachtsamkeit.


Holz, Kohle oder Briketts? Und weiter?

Verwende nur Brennstoffe, die den aktuellen Richtlinien des Bundes-Immissionsschutzgesetzes entsprechen und auch laut Hersteller für deinen Ofen geeignet sind. Es kann fatal enden, wenn du statt mit Holz mit Koks heizt. Aber das ist noch nicht alles. Mach‘ dich schlau, wie du dein Gerät richtig bedienst: zum Beispiel die Ofentür erst nach einiger Zeit zu schließen, um keine Rauchexplosion hervorzurufen.

Wusstest du?

Ein heißes Thema im wahrsten Sinne des Wortes ist die Asche. Nicht nur, dass beim Öffnen der Ofentür Glutstücke herausfallen bzw. -fliegen können, halten sie sich in der Asche, die du entsorgen willst, bis zu 48 Stunden.

Tipp

Lege vor die Ofentür eine Metall- oder Glasplatte. Damit verhinderst du Brandgefahr oder Schäden durch herausfallende Glutstückchen. Deine Asche entsorge nur in einen dafür vorgesehenen Metallkübel mit Metalldeckel und warte zwei Tage, bis du ihn entleerst. Am besten du hast zwei davon, falls einer schon voll ist und 48 Stunden noch nicht um sind.

Heizen ohne Kamin

Spätestens seit den Aufrufen für einen eventuellen Blackout vorzusorgen, steigt das Interesse für  Öfen, die mit Gas, Ethanol oder Petroleum betrieben werden können. Häufig sind diese nicht an den Kamin anzuschließen, sondern meist mobil und schnell bei Bedarf in Betrieb zu nehmen. Sie bergen alle neben der Brandgefahr das Risiko einer erhöhten Kohlenmonoxidkonzentration in der Luft, die sehr schnell lebensgefährlich sein kann. Deshalb unbedingt auf Herstellerhinweise achten. 

Gut zu wissen

Kohlenmonoxid (CO) ist vollkommen geruchlos. Dieses Gift ist schwerer als Luft und sinkt deshalb zu Boden. Gelangt eine erhöhte Konzentration von CO über die Lunge in den Blutkreislauf, blockiert das Gift die Aufnahme von Sauerstoff im Blut. Je nach Ausmaß führt das zu einem schleichenden oder akuten Sauerstoffmangel im Körper.

Tipp

Ein Kohlenmonoxid-Sensor zeigt sofort eine erhöhten Kohlenmonoxidwert an. Er hilft im Fall des Falles den Raum schnellstens zu verlassen. Rauchwarnmelder erhöhen ebenfalls die Sicherheit in den eigenen vier Wänden.

Hände weg von Teelichtöfen

Wenn man Teelichter sehr eng zusammenstellt, ist die Gefahr groß, dass sie nach einigen Stunden allesamt zu brennen beginnen. Die Ursache liegt an den stark erhitzten Wachs- und Paraffindämpfen, weil nur mehr wenig Wachs in den Schälchen übrig ist. Das löst eine übergreifende Flamme aus. Löscht man dann mit Wasser, entsteht eine Stichflamme, die einen Meter hoch werden kann.

Unsere UNIQA Schadenexperten fassen für dich die wichtigsten Tipps zur Reduktion des Brandrisikos zusammen:

    • Ziehe unbedingt Fachpersonal hinzu. Vor dem Einbau, für die Installation und regelmäßige Wartung eines Kaminofens beauftrage einen Rauchfangkehrer. Auch beim Kauf eines Elektroheizgeräts lass dich professionell beraten.
    • Jede Art von Heizgeräten unbedingt nur fachmännisch installieren bzw. einbauen lassen.
    • Nutze nur geeignete Brennstoffe. Sie sollten den aktuellen Richtlinien des Bundes-Immissionsschutzgesetzes entsprechen und laut Hersteller geeignet sein.
    • Asche 48 Stunden im Metallkübel stehen lassen.
    • Achte auf die regelmäßige Wartung von elektrischen Heizgeräten.
    • Achte auf Prüfzeichen bei elektrischen Geräten. Verwende nur hochwertige, geprüfte technische Geräte, erkennbar an GS-, VDE- oder TÜV-Prüfzeichen.
    • Vermeide Überlastung durch Mehrfachsteckdosen – keine Verlängerung der Verlängerung.
    • Installiere Rauchwarnmelder. Ein funktionstüchtiger Rauchwarnmelder gehört in jeden Haushalt und in jedes Kinderzimmer.
    • Stelle einen Handfeuerlöscher bereit, der an einer zentralen, leicht zugänglichen Stelle montiert ist und alle zwei Jahre von einer Fachperson überprüft und gewartet wird. 


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