Unwettersicher bauen: Wie Sie Ihr Haus vor Hagel und Sturm schützen

Ziemlich windig da draußen und der Himmel ist schwarz: Sturm und Hagel können einem Haus ordentlich zusetzen. Doch dagegen kann man einiges tun. Und wie intelligent ist ein Smart Home bei Unwettern?

Was tun gegen Hagel und Sturm?

Wie schon beim Hochwasser fängt es auch bei Sturm und Hagel bei der Planung an. Eine geringere Gebäudehöhe bedeutet weniger Windangriffsfläche und Bewuchs vor Ihrem Haus kann als Barriere dienen. Planen Sie aber genug Abstand ein, denn ansonsten werden Bäume plötzlich selbst zur Gefahr. Hohe Bäume in „Fallnähe“ schneiden Sie am besten auf Firsthöhe herab, also so, dass sie die oberste Kante des Dachs nicht treffen können.

Dachziegel sind ein besonders verwundbarer Teil des Hauses bei Sturmböen oder Hagel. Hier helfen eine zweite wasserführende Ebene unter der Dacheindeckung, ein Verschrauben der Dacheindeckung auf der Unterkonstruktion oder Sturmklammern für Ihre Dachziegel. Es empfiehlt sich auch Ersatzdachplatten und Folien zur temporären Abdeckung bereitzuhalten sowie regelmäßig den Dachzustand zu begutachten.

Um Ihren Hausbau gegen Hagel fit zu machen, achten Sie vor allem auf die Baumaterialien. Hersteller lassen Ihre Bauprodukte zunehmend auf Hagelresistenz prüfen – per Hagelsimulationsmaschine – und tragen die Ergebnisse in das schweizerisch-österreichische Hagelregister ein. Die höchste Widerstandsfähigkeit weist die Klassifikation HW5 auf (niedrigste: HW1). Solche Bauteile halten selbst Eiskugeln mit einem Durchmesser von fünf Zentimetern aus.

Blumenkästen, Gartenmöbel oder Mülltonnen können bei hohen Windgeschwindigkeiten herumfliegen und zu hochgefährlicher Munition werden. Derartige Gegenstände sollten deswegen möglichst immer gesichert oder im Fall von Unwetter verstaut werden.

Wenn ein Unwetter erst einmal wütet, sollten Sie Fenster schließen und Markisen oder Jalousien hoch- bzw. einfahren. Automatische Windwächter können Ihnen hierbei Arbeit abnehmen. Falls Sie nicht zugegen sind, können Sie womöglich Nachbarn bitten, auszuhelfen, zum Beispiel indem sie Gartenmöbel unterstellen. Grundsätzlich gilt jedoch: Selbstschutz geht vor Sachschutz. Falls ein heftiges Unwetter herrscht, verwenden Sie keine Zeit darauf, noch schnell die Sonnenliege im Garten zusammenzuklappen.

Unwetter und Smart Home

Immer mehr Österreicher setzen auf Smart Homes, also intelligente Tools, die das Leben in den vier Wänden einfacher und effizienter gestalten sollen. Doch wie smart sind Smart Homes, sobald ein Unwetter herrscht? 

Grundsätzlich braucht man sich keine Sorgen zu machen: Wenn die Geräte fachgerecht angeschlossen sind und Sie einigen Tipps folgen, dann wird Ihr Smart Home die allermeisten Stürme und Starkregen gut überstehen. Die Achillesferse des Smart Homes ist allerdings die Stromversorgung, die in Katastrophenfällen mitunter ausfallen kann. Hier helfen sogenannte unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV), zum Beispiel auf Batteriebasis, oder Generatoren. Mehr Elektronik bedeutet theoretisch auch mehr Anfälligkeit bei Blitzeinschlägen, doch moderne Geräte haben eine gute Chance, solche zu überstehen, wenn die Infrastruktur drumherum – von Kabeln bis Steckdosen – hochqualitativ und fachmännisch installiert ist.

Das Smart Home kann tatsächlich sogar einen Beitrag dazu leisten, Ihr Zuhause sicherer zu machen. Moderne Systeme benachrichtigen Sie, wenn Fenster offen sind, während es regnet . Der smarte Wasserstandsmelder kann mit Sensoren Wassermengen erfassen und Alarm schlagen, indem er Sie mittels Nachricht an Ihr Smartphone oder Tablet sofort informiert. Auf diese Weise können Wasserschäden vermieden und Kosten eingespart werden. Intelligente Rollladen  und Markisen bemerken Sturmböen und reagieren vollautomatisch darauf. Kameras, auf welche Sie simpel mit dem Smartphone zugreifen, erlauben einen konstanten Blick auf das Geschehen rund um das Haus. Dadurch wissen Sie bei Unwettern immer, was passiert, egal wo Sie gerade sind.