DIY: Wände streichen leicht gemacht  

Der Inhalt des Geldbörsels und der Wunsch, die erste eigene Wohnung zu einem behaglichen Wohlfühlort nach eigenem Geschmack zu machen, passen nicht immer zusammen. Wir haben die besten Tipps für alle, die selbst zu Pinsel und Rolle greifen möchten. 

Malereibedarf

Einfach loszuziehen und das Einkaufswagerl mit allerlei Malereibedarf zu füllen, ist, egal wie man es dann beim Malen anlegen will, nur die zweitbeste Idee. Davor sollte man sich besser ein paar Grundregeln einprägen – und zwar von der Materialauswahl bis hin zum Pinseln und Rollen an sich. Denn auch beim DIY-Ausmalen lauern einige Fallen, und wenn man in die stolpert, löst sich der finanzielle Vorteil des eigenen Handanlegens schneller auf als die Lösungsmittel der Wandfarben.  

Gute Vorbereitung erspart Zusatzarbeit 

Arbeitet man folgende Checkliste sorgfältig ab, erspart man sich später unangenehme Überraschungen und viel Zusatzarbeit: 

  • Ausreichend Abdeckmaterial und Klebeband bereithalten. Um den Boden zu schützen, verwendet man am besten Vlies, Papier oder eine stärkere Folie, für Fenster und Möbel reichen dünnere Folien. Sockel oder Steckdosen unbedingt mit Kreppband schützen. Im Idealfall wird das Zimmer völlig leergeräumt, und alle Haken in den Wänden werden vor dem Arbeitsbeginn entfernt. 
  • Spachtel und Spachtelmasse vorbereiten. Vor dem Ausmalen ist es nämlich wichtig, alle Risse und Löcher in den Wänden zu verspachteln.
  • Eigenschutz nicht vergessen. Gegen Farbtropfen in den Haaren hilft der gute, alte selbstgebastelte Papierhut, aber es lauern unangenehmere Gefahren. Manche Farben sind vor dem Trocknen stark ätzend, also nie ohne Schutzbrille arbeiten und als Vorsichtsmaßnahme gegen verdampfende Lösungsmittel stets gut lüften. 

Das ABC des richtigen Ausmalens 

  • Immer von oben nach unten malen. Zuerst die Decke, damit keine Farbe auf frisch gestrichene Wände tropft. 
  • Ohne Unterbrechung streichen, sonst sieht man später die Ansatzstellen. Die Pizzapause also besser erst machen, wenn eine Wand fertig ist. 
  • Immer an den Ecken und Kanten mit kleinen Pinseln beginnen. Entlang der Ränder dann mit breiterem Pinsel oder mit einer Rolle vom Licht weg in gleichmäßigen Bahnen ausmalen. 
  • Stets von den nassen Rändern wegstreichen. Die Umgebung von Schaltern und Leisten vorstreichen, dabei aber die Farbe nie eintrocknen lassen. 
  • Auf den größeren Flächen den Anstrich mit der Rolle zunächst kreuz und quer verteilen und dann mit überlappenden Bahnen senkrecht nach unten streichen. 
  • Sich immer vom kleinsten bis zum größten Werkzeug vorarbeiten. Zunächst also die feinen Pinselstriche, am Schluss die breite Rolle. 

Untergrund und Auswahl des Anstrichs 

Nicht alles haftet überall gleich gut, deshalb ist die Überprüfung des Untergrunds unerlässlich, ehe man sich für den Anstrich entscheidet. Fachleute greifen da zu zwei einfachen Tricks:

  1. Wischt man mit einem feuchten Schwamm über die Wand und bleibt dabei Farbe haften, handelt es sich wahrscheinlich um einen Leimanstrich, der vor dem Neustreichen entfernt werden sollte.  
  2. Spritzt man ein paar Wassertropfen an die Wand und verfärbt sich diese dabei dunkel, muss man vor dem Streichen grundieren


Bei der Auswahl der Anstriche gibt es auch einiges zu berücksichtigen, um unliebsamen Überraschungen und Mehrarbeit zu vermeiden. So sind natürliche Kasein-Farben atmungsaktiv und gut deckend, aber hauptsächlich für trockene Räume geeignet. Stark saugende Untergründe wie Kalk-, Gips- oder Lehmputze müssen vorher grundiert werden. Silikat-Anstriche wiederum eignen sich auch für feuchteres Mauerwerk, sind hoch dampfdurchlässig und widerstandsfähig. Kreide- und Leimfarben hingegen sind nicht feuchtigkeitsbeständig. Naturharz-Dispersionen haben eine hohe Deckkraft und gelten als gute Lösung für Renovieranstriche, Kunstharz hat den Nachteil, die Wasserdampfaufnahme und -abgabe zu behindern und lädt sich zudem elektrostatisch auf. 

Wer nachhaltig und ökologisch bewusst arbeiten will, ist mit mineralischen Anstrichen (Kalk, Silikat, Leim und Kasein) auf einem guten Weg. Baubiologisch wertvolle Anstriche geben keine Schadstoffe ab, sind wasserdampfdurchlässig (wichtig fürs Raumklima) und laden sich nicht elektrostatisch auf. Also beim Kauf immer auch auf ein Gütesiegel schauen. 

Schöner wohnen? Glücklich wohnen"

Wie schaffen wir ein Zuhause, in dem wir uns wirklich wohlfühlen? Die Idealvorstellung entspricht oft gar nicht unseren eigenen Bedürfnissen. Welche Rolle Farben, Materialen oder Pflanzen spielen und wie wir mit unterschiedlichen Geschmäckern in einer Partnerschaft umgehen können, darüber sprechen wir mit einer Wohnpsychologin in dieser Folge von gemeinsam besser leben – der Podcast von UNIQA.

Quellen

Selbstgemacht? Ja, aber ökologisch.“ Broschüre von „Die Umweltberatung“, herausgegeben vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, 2019. Umweltberatung.at 

Ausmalen – Tipps vom Malermeister. Tipps und Tricks von Malermeister Franz Dvorak aus Bruckneudorf. der-maler.at

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