Buchtipp: „Sie sind nicht krank, Sie sind durstig“
Lebenselixier ist die perfekte Bezeichnung für Wasser. Denn jeder physische wie psychische Ablauf im Körper ist auf Wasser angewiesen. In seinem Buch „Sie sind nicht krank, Sie sind durstig“ erläutert Dr. Feridoon Batmanghelidj die Zusammenhänge.
Mit dem Durst ist es so eine Sache. Einer der größten Irrtümer in Bezug darauf besteht laut dem iranischen Arzt Dr. Feridoon Batmanghelidj darin, dass ein trockener Mund das erste Anzeichen für Wassermangel im Körper sei: „Das ist falsch. Es ist das letzte Anzeichen für Durst! Wenn man einen trockenen Mund hat, dann leidet der Körper schon stark unter seinem Wassermangel. Es gibt aber eine ganz einfache Faustregel: Der Urin sollte immer farblos sein! Wenn er eine gelbe oder noch dunklere Farbe annimmt, dann heißt das, dass man nicht genügend Wasser getrunken hat.“
Wer einen trockenen Mund hat, leidet schon stark unter Wassermangel.
Studien im Gefängnis
Batmanghelidj hat seine Forschungen zur Heilkraft des Wassers auf ungewöhnliche Weise begonnen. Während der Revolution im Iran 1979 war er als politischer Gefangener inhaftiert. Eines Tages bat ihn ein Mitgefangener um ein Mittel gegen seine stressbedingten Magenschmerzen. Als Gefangener hatte der Arzt keinerlei Medikamente zur Verfügung und gab dem Kranken aus seiner Hilflosigkeit heraus zwei Gläser Wasser zu trinken. Siehe da, die Magenschmerzen besserten sich! Daraufhin begann der Arzt, an seinen Mithäftlingen Studien zur heilenden Wirkung von Wasser bei stressbedingten Symptomen durchzuführen und publizierte seine faszinierenden Ergebnisse noch während seiner Haft.
Umstrittener Bestseller
Nach seiner Entlassung forschte Batmanghelidj weiter und schrieb mehrere Bücher zu seinen Erkenntnissen, von denen "Sie sind nicht krank, Sie sind durstig" seit 2003 ein Bestseller ist. Der Autor ist freilich nicht unumstritten, greift er doch so manche medizinische These zum Thema Krankheitsentstehung an, die bis dato als in Stein gemeißelt galt und führt Beschwerden von Asthma bis Osteoporose, Depression bis Diabetes auf mangelnde Flüssigkeitszufuhr zurück. Batmanghelidj: „Die moderne Medizin behandelt viele Krankheiten wie Diabetes, Allergien oder Asthma mit Medikamenten. Dabei vergisst sie völlig, dass zunächst der Wassermangel im Körper beseitigt werden muss. Erst dann, oder bei Symptomen, die noch weiterhin bestehen, können Medikamente sinnvoll sein. Oft ist dann aber nichts weiter nötig. Es ist Zeit für eine Kehrtwende.“
Lebenswichtige Aufgaben
Tatsache ist, dass der menschliche Körper zu 75% aus Wasser besteht. Beim Gehirn wird angenommenen, dass es sogar noch mehr ist. Wasser hat im Körper enorm wichtige Funktionen:
- Es löst Vitamine und Nährstoffen aus der Nahrung und bringt sie zu den Zellen.
- Es sammelt Abbauprodukte und bringt sie zu Leber und Nieren, damit sie ausgeschieden werden können.
- Es liefert den Zellen Sauerstoff.
- Es wird benötigt für die Bildung von wichtigen Neurotransmittern (Botenstoffe) und Hormonen.
- Gelenke und Bandscheiben benötigen Wasser, um elastisch zu bleiben.
- Die Schleimhäute unter anderem in Nase, Rachen oder Darm brauchen Wasser für ihre Elastizität.
- Und nicht zuletzt ist Wasser in Form von Schweiß lebenswichtig für die Temperaturregulation.
Wasser macht schlank
Neben allen diesen gesundheitlichen Aspekten erklärt Batmanghelidj auch, wie Abnehmen mit Hilfe von Wasser und Salz gelingen kann. „Unsere Essgewohnheiten sind an zwei Körpergefühle gekoppelt. Das eine ist Hunger, das andere Durst. Beide fühlt man in derselben Körperregion (…), ihre Signale sind leicht miteinander zu verwechseln. Man glaubt hungrig zu sein und ist in Wirklichkeit durstig.“
Wir verwechseln leicht Hunger mit Durst.
Er empfiehlt: „Trinken Sie eine halbe Stunde vor jeder Mahlzeit und 2 ½ Stunden danach jeweils zwei Gläser Wasser. Anscheinend dauert es etwa eine halbe Stunde bis der Körper Wasserbedarf von Nahrungsbedarf unterscheiden kann. Wenn Sie diese Methode anwenden, werden Sie nur dann essen, wenn Sie tatsächlich Hunger haben und die aufgenommene Nahrungsmenge wird sich verringern.“
Trinken Sie eine halbe Stunde vor und 2 ½ nach jeder Mahlzweit zwei Gläser Wasser.
Ebenso erklärt er, wie der Körper durch genügend Wasserzufuhr dazu gebracht wird, das eigene Gewebe zu entwässern. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Mineralsalze. Sie sind wesentlich für die Nervenleitfähigkeit und essentiell zur Bildung von Enzymen. Daher lautet Batmanghelidjs Empfehlung, pro Tag pro Kilo Körpergewicht mindestens 30 Milliliter Wasser zu trinken und zusätzlich pro Liter Wasser auch einen Viertel Teelöffel Mineralsalz (d.h. unraffiniertes Himalaya- oder Meersalz) zu konsumieren.
Zusammen mit mäßiger Bewegung, die wiederum die Produktion von fettabbauenden Hormonen ankurbelt, ist in Folge dauerhaftes Abspecken möglich. Der abschließende Rat des Doktors lautet: „Trinken Sie ausreichend Wasser und achten Sie auf eine ausgewogene Versorgung mit Salzen und Mineralstoffen! Je mehr Wasser Sie trinken, umso mehr müssen Sie die dadurch ausgeschwemmten Stoffe ersetzen. Das ist der Königsweg zu Gesundheit!“