Studie: Nachhaltige Finanzvorsorge – so denken Österreichs Junge darüber
Ein Haus mit Garten, ein teures Auto, viele Reisen oder genügend Geld, um die eigene Familie zu unterstützen: Junge Menschen in Österreich haben verschiedene Träume für ihre Zukunft. Finanzielle Vorsorge ist für Österreicher:innen zwischen 16 und 29 Jahren kein Tabu-Thema. Mehr als jede:r Dritte möchte “grün” investieren.
Niedrige Zinsen, steigende Mieten, unsichere Arbeitsplätze, Aufwachsen in der Pandemie – junge Menschen stehen vor großen Herausforderungen, wenn es um die finanzielle Zukunftsvorsorge geht. Das Bewusstsein dafür ist vorhanden: drei von vier der 16- bis 29-Jährigen in Österreich sehen finanzielle Vorsorge als wichtig an. Das ist das Ergebnis einer von UNIQA beauftragten Studie zur Finanzvorsorge in Österreich.
Für die österreichweit repräsentative Studie, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut MindTake, wurden insgesamt 3.051 Frauen und Männer zwischen 16-60 Jahren befragt. 830 der befragten Personen waren zwischen 16 bis 29 Jahren (Befragungszeitraum 13.08.-3.9.2021).
Altersvorsorge ist für junge Österreicher:innen kein Tabu-Thema
Um die Zukunftsziele zu erreichen, muss die junge Generation heute länger und intensiver vorausplanen als deren Eltern-Generation. Der Traum vom eigenen Haus oder einer Pension ohne Finanzsorgen kann viel Kopfzerbrechen verursachen. Altersvorsorge darf für die junge Generation kein Tabu-Thema sein – und das weiß sie auch.
Nur sieben Prozent der 16- bis 29-jährigen Österreicher:innen haben sich noch gar nicht mit der eigenen Finanzvorsorge beschäftigt. Drei von vier Befragten sagen, dass ihnen finanzielle Vorsorge wichtig ist. Auf die staatliche Pension allein vertrauen lediglich zwei Prozent der jungen Österreicher:innen.
Für Frauen sind der Gender Pay Gap und häufigere Teilzeit-Anstellungen zentrale Themen, wenn es um ihre finanzielle Pensionsvorsorge geht. Etwa die Hälfte der jungen Frauen rechnet damit, in der Pension weniger Geld zu Verfügung zu haben. Ein Fünftel kann es noch nicht abschätzen.
Private Vorsorge ist hier besonders wichtig, damit die eigene Familie nicht zur Pensionsfalle wird. Laut Studie schätzen 55 Prozent der 16- bis 29-jähringen Frauen die private Vorsorge als die sicherste Form der Pensionsvorsorge ein.
Frauen haben durch ungleiche Bezahlung, längere Teilzeitanstellungen und weniger Berufsjahre weiterhin mit der finanziellen Vorsorge zu kämpfen. Eine private Zusatzvorsorge bereits in jungen Jahren ist daher besonders wichtig. Finanzwissen schafft Unabhängigkeit, das zeigen die Ergebnisse der UNIQA Finanzvorsorge-Studie 2021 repräsentativ für ganz Österreich.
Nachhaltige Zukunft – bei Umwelt und Finanzen
Verantwortung für die eigene Zukunft zu übernehmen, spielt in verschiedenen Lebensbereichen eine große Rolle. Nachhaltiger Konsum, gesunde Lebensführung und finanzielle Vorsorge sind dabei wesentliche Aspekte. Nicht nur bei Umweltschutzthemen sind junge Menschen hoch engagiert, sie wollen auch “grün” investieren. Für drei von vier der 16- bis 29-jährigen Österreicher:innen sind „Green Investments“ bei der finanziellen Vorsorge zumindest teilweise wichtig. Für mehr als ein Drittel ist eine nachhaltige Finanzvorsorge unbedingt wichtig.
Mit der fondsgebundenen Lebensversicherung FlexSolution verantwortungsvoll investiert und für die Zukunft vorgesorgt werden.
Finanzfragen beantworten das Internet und das persönliche Umfeld
74 Prozent der jungen Österreicher:innen wissen mindestens teilweise, wo sie sich über finanzielle Vorsorge informieren können. Dabei ist das Internet für 41 Prozent die Hauptquelle. Im persönlichen Umfeld sind weiters die Partnerschaft (39 %), die Familie (36 %) und der Freundeskreis (27 %) die beliebtesten Informationsquellen. „Der beste Weg zu einer sicheren Finanzvorsorge ist, divers zu investieren und das Geld auf viele verschiedene Arten anzulegen. Je nach Anlagezeitraum und Verwendungszweck ist es sinnvoll, verschiedene Möglichkeiten zu nutzen. Die unterschiedlichen Informationsquellen kommen jungen Österreicher:innen hier zu Gute“, zeigt Andrea Kriegel, UNIQA Produktmanagerin im Bereich Lebensversicherungen, auf.
Sparbuch bleibt die Nr.1, aber Aktien und Lebensversicherungen holen auf
Junge Menschen nutzen zwar Großteils noch ein Sparbuch zur Anlage (74 %), gleichzeitig zieht fast die Hälfte der Befragten (47 %) Aktien als relevante Anlagemöglichkeit in Betracht. Auch Kryptowährungen sind unter den Jungen zur Finanzvorsorge nicht unbekannt: 22 Prozent nutzen diese Möglichkeit bereits, 34 Prozent ziehen es in der Zukunft in Betracht.
Bei der Frage nach einer Lebensversicherung als Pensionsvorsorge zeigt sich ebenfalls, dass junge Menschen vielseitig denken. Aktuell nutzen junge Menschen Versicherungen noch weniger häufig. 38 Prozent ziehen allerdings eine Lebensversicherung, 49 Prozent eine Pensionsversicherung in Betracht.
Die UNIQA Expertin sieht das positiv: „Das Mischen und Verwenden aller zur Verfügung stehenden Finanzprodukte – Sparkonten, Wertpapiere, Lebensversicherungen – ist heute noch relevanter geworden für eine gesicherte finanzielle Zukunft.“
Keine Scheu vor Kryptowährungen
Junge Menschen schätzen ihr Wissen zu Kryptowährungen höher ein als die österreichische Gesamtbevölkerung und tendieren dazu, risikoreicher anzulegen. Häufigeres Verwenden von Aktien und Kryptowährung zeigt, dass junge Menschen weniger Scheu vor neuen Finanzprodukten haben.
Finanzthemen: Interesse trifft auf Wissensdefizit
Junge Menschen stehen den verschiedenen Vorsorgemöglichkeiten offen gegenüber, etwa 40 Prozent haben ein hohes Interesse an Finanz- und Veranlagungsthemen.
Trotzdem hat nur jede:r Dritte bereits Maßnahmen getroffen und nur 13 Prozent wissen über Höhe und Kondition ihrer zu erwartenden Pension Bescheid. Vorhandenes Interesse trifft bei der jungen Generation auf ein Wissensdefizit. Der Großteil (64 %) der jungen Bevölkerung wünscht sich, bereits mehr Finanzwissen in der Schule vermittelt bekommen zu haben. Junge Frauen sind sogar noch häufiger dieser Meinung (73 %).
Die Studien-Ergebnisse zeigen also: Junge Menschen wissen, wie wichtig finanzielle Vorsorge ist, müssen sich aber aktiv damit beschäftigen, weil die Schulbildung dazu fehlt.
Es gibt mehrere Punkte, an denen angesetzt werden kann. Ein Kassasturz der eigenen Finanzen und eine umfassende professionelle Beratung können mögliche Pensionslücken aufzeigen. Dieses Wissen ist der erste Schritt, um die optimale individuelle Vorsorgelösung zu finden und die eigenen Finanzen selbstbestimmt in die Hand zu nehmen.