Extreme Hitze: Im Präriegarten blüht es trotzdem

Wieder ein heißer Sommer und die Pflanzen welken dahin? Das muss nicht sein. Denn mit der richtigen Pflanzenwahl macht der Garten auch bei Wetterextremen nicht so schnell schlapp. Die Prärie macht es uns vor: Robuste Pflanzen, die auch in unseren Breiten einen prachtvollen Garten abgeben. Fehlen nur noch das Pony und der Cowboyhut … 

Narzissen (Narcissus)
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Die Prärie ist ein von Natur aus baumfreies steppenähnliches Grasland. Endlose Weiten mit sich im Wind wiegenden Gräsern und bunt blühenden Stauden. Die Böden sind sehr trocken, die Sommer heiß und die Winter kalt. Nachahmen lohnt sich also, denn pflegeleichter geht es kaum.

Gartenarbeit leicht gemacht


Mit einer Prärielandschaft im Garten brauchen Sie sich nicht lange mit Gartenarbeiten, wie Gießen oder Düngen aufzuhalten. Nur im ersten Jahr und wenn die Pflanzen offensichtlich unter Wassermangel leiden, sollten Sie ab und zu zum Gartenschlauch greifen. Auch das ständige Zurechtstutzen der Stauden entfällt — die gesamte Fläche wird nämlich nur einmal im Spätwinter zurückgeschnitten. In den folgenden Wochen und Monaten können Sie sich entspannt zurücklehnen und den Pflanzen beim Wachsen zusehen.

Das braucht‘s

 Zwei Bedingungen stellt der Präriegarten:

  1. Der Boden der Pflanzfläche muss gut durchlässig für Wasser sein, sonst würden die Wurzeln schnell faulen und die Pflanzen hätten keine Chance zu überleben.
  2. Die Pflanzen brauchen einen Platz, an dem sie am besten den ganzen Tag Sonne tanken können.

Die schönsten Präriegartenpflanzen

Prärien und ihre Pflanzen sind aufgrund ihrer charakteristischen Gräser und trockenheitsliebenden, robusten Stauden besonders. Zu den typischen Pflanzen gehören beispielsweise Sonnenhut, Anemone oder Eisenkraut, die den steppenartigen Beeten Farbe verleihen. Gräser machen bis zu 50 Prozent der Pflanzungen aus, während der Rest aus Stauden besteht, die eine schöne Kontrastwirkung mit ihren tellerförmigen und kerzenähnlichen Blütenständen erzeugen. 

Purpur-Sonnenhut (Echinacea)

Hier eine kleine Auswahl an Präriegartenpflanzen:

  • Prachtkerze (Gaura lindheimeri)
  • Purpur-Sonnenhut (Echinacea)
  • Ponyschwanzgras (Stipa tenuissima)
  • Bartfaden (Penstemon barbatus)
Reitgras (Calamagrostis)
  • Reitgras (Calamagrostis)
  • Prärielilie (Camassia)
  • Narzissen (Narcissus)
  • Sonnenbraut (Helenium)
Sonnenbraut (Helenium)





Tipp

Verteilen Sie auf dem Beet am besten noch vor dem Bepflanzen eine zirka 5 cm starke Schicht Splitt oder Kies. So kann Wurzelunkraut schlechter an die Oberfläche wachsen. Darüber hinaus sorgen die Steinchen für „trockene Füße“ bei den Pflanzen. Doch Achtung: vor Samenunkräutern, deren Saatgut der Wind oft kilometerweit trägt, schützt die Kiesschicht nicht.

Robuste Bäume und Sträucher im Präriegarten 

Wer den Präriegarten um Bäume und Sträucher erweitern möchte, ist mit diesen vier robusten Gehölzen bestens beraten. Sie haben zum Überleben in einer heißen und wasserarmen Umgebung verschiedene Strategien entwickelt und zeigen gegenüber Trockenheit eine hohe Toleranz. Typische Merkmale sind kleine, feine Blätter oder Nadeln, die wenig Fläche zur Verdunstung bieten. Einige bilden ein Wurzelsystem, mit dem sie tiefer liegende Wasservorräte erreichen können, andere wurzeln eher oberflächlich und kommen deshalb mit extremer Nässe gut zurecht. Auch Stürme zählen zu den Herausforderungen – ihnen halten diese Pflanzen durch tiefe Wurzeln und bruchsicheres Holz stand.

Ohne Kompromisse geht es freilich nicht, kein Baum oder Strauch ist allen Wetterextremen gewachsen. Einige Arten haben jedoch bewiesen, dass sie robust und widerstandsfähig genug sind, um mit extremeren Bedingungen in unseren Gärten zurechtzukommen.

Erdbeerbaum (Arbutus unedo)

1. Erdbeerbaum (Arbutus unedo)

Der Erdbeerbaum ist mittelgroß und eignet sich für kleine und große Gärten. Er ist zu jeder Zeit durch seine rote Rinde, seine weißen bis hellrosa Blütenrispen und kugelförmigen roten Früchte eine Augenweide.  

Obwohl der Erdbeerbaum seine Wurzeln sehr flach anlegt, ist er erstaunlich windfest. Seine ledrigen Blätter verhindern in Trockenphasen, dass er zu viel Wasser verliert. Auch kurzzeitige Überschwemmungen bringen ihn dank seines flachen Wurzelsystems nicht aus der Ruhe.

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Rosenakazie (Robinia hispida)

2. Rosenakazie (Robinia hispida)

Die zwei bis drei Meter hohe und schnellwachsende Rosenakazie sollte in Zukunft in keinem Garten fehlen. Im Juni öffnen sich kräftig rosa bis violette Schmetterlingsblüten, die in dicken Trauben an den Ästen hängen. Nach der Blüte bildet die Rosenakazie außergewöhnliche braune Schoten aus, die sich zum Teil bis in den Winter halten.

Rosenakazien sind nicht so resistent gegen Wind, überstehen jedoch an einem windgeschützten Platz im Garten auch stürmische Zeiten unbeschadet. Trockenheit hingegen vertragen die Bäume durch ihr ausgedehntes Wurzelwerk sehr gut. Die Rosenakazie ist etwas empfindlich gegenüber nassen Böden. Deshalb sollte das Wasser nach Starkregen schnell versickern können. 

Flieder (Syringa vulgaris)

3. Flieder (Syringa vulgaris)

Auch der beliebte und allseits bekannte Flieder darf sich unter die robusten Gehölze einreihen. Berühmt ist er für seine stark duftenden Rispenblüten, die es in vielen verschiedenen Farben gibt.

Mit seinen tiefgehenden Wurzeln braucht der Flieder Windböen nicht zu fürchten, genauso wenig Trockenzeiten. Er kommt auch mit kurzfristigen Überschwemmungen gut zurecht. 

Frühlings-Tamariske (Tamarix parviflora)

4. Frühlings-Tamariske (Tamarix parviflora) 

Der schnell wachsende Strauch eignet sich mit seiner Höhe von zwei bis drei Metern für jeden Garten. Einzeln oder auch als Hecke, die Tamariske ist immer ein Blickfang. Ganz besonders im Mai und Juni, wenn sich zahllose kleine rosa Blüten öffnen und den Strauch in eine rosa Wolke verwandeln. 

Die Frühlings-Tamariske ist mit ihren Wurzeln tief im Boden verankert und dadurch gut gegen Sturmböen gewappnet. Außerdem bieten ihre kleinen schuppenförmigen Blätter kaum eine Angriffsfläche für den Wind. Regenarme Zeiten können ihr ebenfalls wenig anhaben, weil sie mit ihren tiefgehenden Wurzeln gut ihren Wasserbedarf decken kann. Wie der Flieder kommt dieses Gehölz auch mit viel Wasser durch starke Regenfälle gut zurecht. Mit ihren auch oberflächlich wachsenden Wurzeln kann sie schon nach kurzer Zeit aus den oberen Bodenschichten wieder Sauerstoff tanken.

 

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