Nichts dem Zufall überlassen: Behalten Sie den Überblick über Ihre Finanzen
Wissen Sie, wofür Sie monatlich durchschnittlich wie viel Geld ausgeben? Oder ob Sie am Ende des Monats mehr Geld bekommen als ausgegeben haben? Ohne das passende Hilfsmittel ist das oft gar nicht so leicht. Hier haben wir die besten Tipps, wie Sie den Überblick über Ihre Finanzen bewahren:
“Führen Sie Buch” mag nach einem fast schon plumpen Tipp klingen, wenn es darum geht, den Überblick über die Finanzen zu behalten. Nichts desto trotz ist es der erste wichtige Schritt. Ein Haushaltsbuch zeigt auf wofür Sie regelmäßig und unregelmäßig Geld ausgeben, und kann bei der Planung von größeren Ausgaben helfen. Indem Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben festhalten, wissen Sie, wo Sie am meisten Geld ausgeben. So können Sie diesen in Zukunft (wenn gewünscht) gegensteuern.
Wir haben dazu eine gratis Vorlage für Ihr Haushaltsbuch erstellt:
Doch wie führt man überhaupt ein Haushaltsbuch?
Schritt für Schritt zum Haushaltsbuch
In einem Haushaltsbuch halten Sie für jeden Monat Ihre Einnahmen und Ausgaben fest. So können Sie ausrechnen, ob Sie in einem Monat mehr eingenommen als ausgegeben haben oder umgekehrt. Also ob Sie „im Plus“ oder „im Minus“ sind. Doch wo fängt man überhaupt an?
Schritt1: Der Kassasturz
Das bedeutet Bargeld zählen und mit dem Bankguthaben zusammenrechnen. Davon werden die Schulden abgezogen. Ist das erledigt, können Sie mit dem eigentlichen Haushaltsbuch starten.
Schritt 2: Das Monats-Budget
Notieren Sie sich alle fixen monatlichen Einnahmen, wie zum Beispiel Ihr Gehalt, Kinderbeihilfen, etc. Davon ziehen Sie monatlich anfallenden Kosten, wie Miete inkl. Betriebskosten, Versicherungsbeiträge oder die monatliche Fitnessstudiomitgliedschaft ab. Die Differenz dieser Beträge ist Ihr monatliches Einkommen, dass Ihnen für laufende Ausgaben zur Verfügung steht.
Schritt 3: Regelmäßiges Update
Vom monatlichen Budget werden alle zusätzlichen Ausgaben abgezogen, die im Monat angefallen sind. Das sind zum Beispiel Lebensmitteleinkäufe, Kleidung, Zoobesuche oder das Abendessen im Lieblingslokal. Auch unregelmäßige Einnahmen werden eingetragen. Das kann eine Förderungen oder die 4,80 Euro, die Sie gestern im Lotto gewonnen haben, sein.
Ihr Haushaltsbuch ist so individuell wie Ihr Leben. Also gestalten Sie es so, wie es Ihnen am besten gefällt! Dafür können Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben Kategorien, wie Freizeit, Lebensmittel, Gesundheit, etc. zuordnen oder neue Kategorien hinzufügen oder ändern.
Doch was brauchen Sie alles, um ein Haushaltsbuch führen zu können? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Nützliche (digitale) Helfer für das Haushaltsbuch
Nutzen Sie Excel oder Google Sheets
Tabellenkalkulationsprogramme wie Excel oder Google Sheets sind ideal für die persönliche Buchführung. Mit wenig Aufwand können Sie sich eine kleine Tabelle erstellen, die automatisch Ergebnisse ermittelt. Vielleicht bauen Sie sich sogar eine Grafik dazu, die sich ebenso automatisch aktualisiert. Auch hier gilt: Die Tabelle darf so individuell sein, wie Sie. Probieren Sie aus, welche Tabellen, Grafiken und Farben am besten für Ihr Haushaltsbuch funktionieren.
Insbesondere Google Sheets ist auf die gemeinsame Nutzung über das Internet ausgelegt. Laden Sie auch Ihre Partnerin oder Ihren Partner ein, gemeinsam mit Ihnen Buch zu führen!
Nutzen Sie eine Smartphone-App
Ist Ihnen Excel zu kompliziert oder aufwändig? Nutzen Sie eine App, die Ihnen Arbeit abnimmt. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe an Apps, die sich mit Ihren Bankkonten verknüpfen lassen – natürlich nur mit Ihrer Erlaubnis.
Anstatt selbstständig Rechnungen in ein Buch eintragen zu müssen, erkennt die App Einnahmen und Ausgaben automatisch. Oft wird auch schon die Art der Ausgabe automatisch der entsprechenden Kategorie zugeordnet. Das funktioniert allerdings noch nicht bei jeder Transaktion einwandfrei. Manchmal muss z.B. der Beitrag für Ihren Tennisclub manuell unter "Sport" platziert werden. Auch Bargeldzahlungen müssen händisch eingegeben werden. Dennoch können solche Apps einiges an Arbeit abnehmen. Sie müssen sich lediglich um die Dateneingabe kümmern, die App macht den Rest. Sie berechnet Einnahmen und Ausgaben sowie monatlichen Überschuss oder Defizit und stellt alles schön in einer Grafik dar.
Folgende Apps können dabei helfen:
- Zuper (iOS, Android) kostenlos, in Zukunft vermutlich mit Premiumfunktionen
- Wallet by BudgetBankers (iOS, Android), kostenlos, Integration mit Bankkonten in Premiumversion
- MoneyControl (iOS, Android), bis zu 20 Buchungen kostenlos, dann bis zu einmalig 6
- m€ins (iOS, Android, Webversion), kostenlose App der Österreichischen Nationalbank
Nutzen Sie ein handschriftliches Haushaltsbuch
Altmodisch muss nicht immer schlecht sein: Handgeschriebene Informationen werden besser im Gedächtnis verankert als elektronisch Getipptes. Das kann auch beim Haushaltsbuch nützlich sein. Allerdings ist es auch arbeits- und zeitintensiver als die elektronischen Alternativen. Das ist aber Geschmackssache und hat auf jeden Fall seinen Charme.
2 weitere Tipps, um den Überblick zu bewahren
Ob Sie nun ein handschriftliches Haushaltsbuch führen, eine App verwenden oder ein Tabellenkalkulationsprogramm bevorzugen, hier finden Sie noch zwei weitere Tipps, die Ihnen dabei helfen können Ihre Finanzen im Blick zu behalten:
Nutzen Sie weniger Zahlungsmethoden
Bargeld, Kreditkarte, Bankomatkarte, Lastschrift, PayPal, Mobile Payments und viele mehr - die Zahlungsmöglichkeiten sind nahezu grenzenlos. Je mehr Konten und Zahlungsarten Sie verwenden, desto schwieriger ist es, den Überblick zu behalten. Versuchen Sie auf ein bis zwei Zahlungsmethoden zu reduzieren oder verbinden Sie bestimmte Ausgaben und Einnahmen stets mit bestimmten Konten und Karten. So behalten Sie nicht nur leichter den Überblick, sondern können Ihre Zahlungsströme im Nachhinein auch besser nachvollziehen.
Legen Sie Budgets fest
Ihr monatlich verfügbares Budget kann in kleinere Budgets zu bestimmten Kategorien unterteilt werden. So können Sie im Vorhinein planen, wie viel Sie im Monat für Lebensmittel ausgeben wollen oder wie viel Sie im Monat ansparen möchten – ob für eine Reise oder andere große Ausgaben. Dank Wochen- oder Monatsbudgets wissen Sie immer ganz genau, wie viel Sie maximal in einer Zeitperiode ausgegeben haben und können so besser planen.
Haushaltsbücher können keine außerordentlichen Ereignisse, wie zum Beispiel Unwetterschäden oder einen Schaden am Auto vorhersagen. Unser Tipp: Zwei bis drei Monatsgehälter als „Notgroschen“ helfen in unerwarteten Situationen.