Last Minute Urlaub:
Warum Camping immer eine gute Wahl ist

Stickige Stadtluft und konstanter Autolärm - Immer mehr Menschen zieht es im Urlaub in die Natur. Warum Last Minute Urlaub am Campingplatz immer eine gute Idee ist und was Camping-Anfänger:innen dabei beachten sollten. 

Gaskocher und Eintopfgericht im Grünen

„Reich ist, wer zufrieden ist mit dem, was er hat. Beim Camping hat man immer nur das mit, was man wirklich braucht“, erzählt Tomas Mehlmauer, Präsident des Österreichischen Camping Clubs (ÖCC). Damit bringt er genau das auf den Punkt, was so viele Menschen am Freiluft-Urlaub schätzen: Reduzierte Lebensweisen. Diese stärken nicht nur das Freiheitsgefühl, sie öffnen auch den Blick für die einfachen Freuden des Alltags. „Eingeschränkte Möglichkeiten wie zum Beispiel schlechter Handyempfang sind mir manchmal gar nicht so unrecht.“, gesteht Mehlmauer, „Ganz im Gegenteil, oft gelingt mir das Runterkommen mit weniger Möglichkeiten sogar viel besser.“

Campen für jeden Geschmack 

Doch Camping ist nicht gleich Camping und für manche Urlaubende hat das Naturerlebnis auch seine Grenzen: Morgenkaffee mit Blick auf den See, aber Morgendusche bitte lieber im Waschraum. Familienurlaub in der Natur, aber wenn möglich mit Unterhaltungsprogramm für die Kinder. Kurz: Es gibt die einen und die anderen Camper:innen. Und so unterschiedlich wie die Urlaubsgeschmäcker sind, gestaltet sich mittlerweile das Angebot der österreichischen Campinglandschaft. „Mittlerweile ist der Campingurlaub so facettenreich geworden. Da ist für jeden Geschmack der richtige Campingplatz dabei.“

 5 Tipps für Urlaub in und mit der Natur

1. Fahrgemeinschaften bzw. Anreise mit Bus oder Zug: Nachhaltiger Urlaub beginnt schon davor und zwar mit einer umweltfreundlichen Anreise.

2. Sparsam und spritschonend Autofahren: Eine kluge Routenplanung und sparsames Autofahren schonen nicht nur die Urlaubskasse, sondern auch die Umwelt.

3. Nachhaltige Campingplätze: Besonders klimafreundliche Anbieter präsentieren ihre Ökozertifikate und Labels meist bereits auf ihren Webseiten.

4. Wenig Müll machen und richtig entsorgen: Was nicht umweltgerecht entsorgt werden kann, unbedingt zum nächsten Mistplatz bringen. 

 5. Sparsamer Umgang mit Wasser und Energie: Manchmal reicht auch eine kürzere Dusche. Das schont die Ressourcen und freut die nächsten Camper:innen, die sich über warmes Wasser freuen.

Zwischen Lagerfeuerromantik und Glamping 

„Camping hat in den letzten Jahren einen enormen Zuwachs erlebt und die Pandemie hat diesen Trend gestärkt“, berichtet auch ÖCC-Präsident Tomas Mehlmauer, der diese Entwicklung aus nächster Nähe beobachtet. Im Tourismusjahr 2021/2022 gab es laut Statista in Österreich 673 Campingplätze und damit so viele wie noch nie zuvor. Mit rund 7,9 Millionen Übernachtungen 2022 wurde ebenfalls ein neuer Rekord aufgestellt. Die große Nachfrage schlägt sich auch in der wachsenden Vielfalt des Angebots nieder: von moderner Ferienanlage mit Wassererlebnispark bis hin zur geführten Yogastunde, von weitläufiger Zeltidylle bis zum glamourösen Camping kurz Glamping genannt. Wer will, kann das Zelt sogar weglassen, denn auch Mietzelte (inklusive Bett) oder Mobile Homes lassen sich oft direkt vor Ort buchen. Der Selbstversorgergrad, der bei manchen Urlauber:innen für ein Gefühl von Abenteuer sorgt, lässt sich somit ganz auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen. Und darum geht es ja letztendlich: Um Freiheit und Selbstbestimmung. 

Wildcamping für das maximale Freiheitsgefühl? 

Das ultimative Freiheitsgefühl verbinden einige Menschen mit der Möglichkeit, überall dort stehen zu bleiben, wo man will. Doch was man darf und was man vor allem nicht darf, ist in Österreich nicht einheitlich geregelt und kann mancherorts zu empfindlichen Geldstrafen führen. Das Campen im Wald ist im Gegensatz dazu in ganz Österreich allgemein verboten und nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Waldeigentümers erlaubt.

Camping-Etikette für „Zelt-Einsteiger“ 

„Ich frühstücke, wann ich will und nicht nach Vorgabe des Hotels. Aber natürlich gibt es Campingregeln. Das ist doch ganz normal. Denn überall, wo es Menschen gibt, braucht es ein Mindestmaß an Regeln, damit alle Urlaubenden ein Maximum an Freiheit erleben können“, ist Tomas Mehlmauer überzeugt. Bei aller Freiheit stellt sich allerdings die Frage, gibt es so etwas wie eine Camping-Etikette? Regeln für Camping-Anfänger:innen, die sich am Platz auf neuem Terrain bewegen? Oberstes Gebot auf allen Campingplätzen: Bitte auf andere Menschen und auf die Natur Rücksicht nehmen! Das bedeutet zum Beispiel die vorgegebene Nachtruhe einhalten, keine Abkürzungen über den Campingbereich der Nachbar:innen und keinen Mist hinterlassen. Ansonsten gilt bei Unklarheiten am besten den:die Nachbar:in oder bei der Rezeption nachfragen. Denn Camper:innen sind in der Regel offene Menschen, die gerne helfen, wo sie können. 

Camping: 10 Must-haves

Diese Dinge sollten in unserer Grundausstattung beim Zelten keinesfalls fehlen:

1. Schlafsack und Isomatte
2. Taschenlampe
3. Wasserflasche bzw. Thermoskanne
4. Wetterfeste, warme Kleidung inklusive wasserfeste Schuhe
5. Gaskocher
6. Campingtisch und Campingstühle
7. Campinggeschirr zum Kochen und Essen
8. Haltbare Grundnahrungsmittel
9. Erste Hilfe Set
10. Hygieneartikel inkl. Toilettenpapier

Tomas Mehlmauer © ÖCC
Tomas Mehlmauer © ÖCC


Zur Person:

Tomas Mehlmauer ist Präsident des ÖCC. Der Österreichische Camping Club ist die größte Camper-Interessensvertretung in Österreich. Der Verein wurde 1951 gegründet und ist in internationalen Dachverbänden verankert. Gemeinsam mit seinen Partnern fördert der Verein das Campingwesen in Österreich. 

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