Zahnfreundliche Ernährung?

Dass zu viel Zuckerkonsum Karies auslöst, ist bekannt. Wer seine Zähne möglichst lange in Schuss halten will, kann aber mehr tun, als nur Süßigkeiten zu vermeiden.

kind isst suessigkeit
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Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz in unserem Körper. Er liegt wie eine Schutzmatrix um den Zahn und wirkt mit seinen Bestandteilen (Fluorid, Calcium, Phosphorverbindung) als Barriere gegen Angriffe von außen.

„Wenn man isst, entsteht Plaque. Das ist im Grunde ein Gemisch aus Speiseresten und Bakterien, das ein saures Milieu in der Mundhöhle erzeugt, sich um den Zahn legt und den Schmelz angreift“, erklärt Vera Leonhard, Zahnärztin in Wien. „Fluorid und auch die anderen wesentlichen Bestandteile werden dadurch aus dieser Schutzmatrix gelöst.“

Um den idealen PH-Wert von 5,2 bis 5,5 im Mund zu erzielen, nennt uns die Expertin einen einfachen Trick: „Trinken Sie nach den Mahlzeiten ein Glas Wasser!“

Auch ein zuckerfreier Kaugummi ist eine adäquate Möglichkeit, das Mundmilieu wieder in Balance zu bringen – denn das Kauen hat den Effekt, Speichel zu produzieren, wodurch die Säure von den Zähnen gelöst wird. 

Fluorid muss sein 

Will man seine Zähne optimal schützen, kommt man laut der Zahnärztin um Fluoridzufuhr nicht herum: „Die antikariogene Wirkung von Fluorid ist in zahlreichen Studien erwiesen. Daher: Nur Zahnpasten mit Fluorid verwenden und fluoridiertes Speisesalz verwenden.“ Auch das heimische Leitungswasser versorgt in den meisten Regionen, wie etwa Wien, mit dem zahnschützenden Stoff.

Wer den Zahnschmelz darüber hinaus gut füttern möchte, sollte für ausreichend Calcium-Zufuhr in Kombination mit Vitamin K und Phosphorverbindungen sorgen.

Zahnfreundliche Ernährung heißt also: Brokkoli, Kohl, Spinat, Grünblättriges für Vitamin K und Calcium, aber auch mageres Fleisch oder Tofu für ausreichend Phosphorverbindungen.

„Wem diese Form der Ernährung nicht gut gelingt, der könnte ersatzweise auf bei Zahnärzten erhältliche Gele zurückgreifen, die den Zahnschmelz mit diesen Stoffen versorgen“, so die Ärztin. 

Den Zähnen Pausen gönnen 

Ebenfalls hilfreich für die Zahngesundheit seien die ohnehin gesundheitsförderlichen Nahrungspausen. „Wer dauernd etwas im Mund hat oder Zuckerhältiges trinkt, schädigt seine Zähne enorm“, weiß die Expertin. Auch der Konsum von zu viel Soda-Zitron oder Apfelessig-Drinks würden dazu führen, dass der Zahn sich schrittweise regelrecht auflöse.

Verfärbungen könne man vermeiden, wenn man Kaffee und Tee reduziert. Wobei Schwarztee wiederum eine antiokariogene Wirkung hat.

Leonhard nennt auch noch ein weiteres absolutes Zahn-No-Go: „Das Schlimmste sind Smoothies. Sie enthalten enorm viel Fruktose, und legen sich wie ein Klebefilm um den Zahn.“

Wer also nach jeder Mahlzeit Wasser trinkt, die Zähne zweimal am Tag richtig putzt, Zahnseide verwendet und zu viel Zucker vermeidet, tut seinen Kauwerkzeugen schon sehr viel Gutes. 

Zur Person:
Dr.in Dr.in Vera Leonhard ist Zahnärztin in Wien. Sie ist auf Kinderzahnheilkunde, Implantologie, Parodontologie und AngstpatientInnen spezialisiert und bietet in ihrer Ordination Lachgas-Sedierungen an. 

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