Ei, ei, ei – die Schatzkammer voller guter Dinge

Es hat eine perfekte Form, liefert jede Menge wichtige Nährstoffe und hat zu Ostern Hochsaison: Das Hühnerei.

Hühnereier

Wann genau das Hühnerei auf den Speiseplan des Menschen kam, ist nicht geklärt. Tatsache ist allerdings, dass vor etwa 4.500 Jahren die ersten Hühner domestiziert wurden. Damit wurde das Ei zum regelmäßig konsumierbaren Grundnahrungsmittel – was es bis heute geblieben ist.

Das Statistikportal Statista gibt an, dass 2019 insgesamt rund 2,2 Milliarden Eier in Österreich konsumiert wurden. Das sind 242 Stück pro Person und Jahr oder vier bis fünf Eier pro Woche. Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt drei bis vier Eiern pro Woche. Sind so viele Eier also schlecht für uns?

Keine Angst vor Cholesterin

Ernährungsprofi und Bestsellerautorin Margit Fensl erklärt, warum das Ei ein wichtiges Lebensmittel für uns ist: „Das Ei enthält die gesunden Vitamine A, D, und B-Vitamine, wie Folsäure, Biotin, Riboflavin und B12. Es enthält zwar auch Cholesterin, aber man weiß heute, dass das mit dem Essen aufgenommene Cholesterin die Blutfette nicht sonderlich beeinflusst. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung bleibt der Cholesterinspiegel beim Konsum von Eiern bei den meisten Menschen ziemlich konstant. Das enthaltene Nahrungseiweiß ist biologisch besonders hochwertig und kann sehr gut in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden. So ist es notwendig für Muskelaufbau, Zellerneuerung sowie die Produktion von Hormonen und Enzymen. Ein durchschnittlich großes Ei deckt etwa 15 % des Tageseiweißbedarfs eines Erwachsenen.“

Ei ist nicht gleich Ei

Ob ein Ei Bioqualität hat, aus Freiland- oder Bodenhaltung stammt, lässt sich nicht nur auf der Verpackung erkennen. Jedes einzelne Ei hat einen Stempelaufdruck mit einem Code. Im Detail verrät diese Kennzeichnung Folgendes: 

  • Die erste Ziffer steht für die Art der Tierhaltung: 0 = Biohaltung, 1 = Freilandhaltung,
    2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung (in Österreich verboten!) 
  • Das Herkunftsland: Die Buchstabenkombination AT steht für Österreich. (Diese Eier wurden in Österreich gelegt.)
  • Der Legebetrieb (Landwirt): Die Nummer hinter dem AT ist die LFBIS- (Landwirtschaftliche Betriebs-) Nummer des Landwirts. Jeder Bauer hat eine Nummer, die nur ihm zugeordnet ist. Somit ist die Rückverfolgbarkeit bis zum Betrieb gegeben.





Margit Fensl: „Bio-Bauern müssen jedes Ei sofort, wenn sie aus dem Stall kommen, mit der Betriebsnummer stempeln. Ungestempelte Eier dürfen nicht in die Packstelle kommen.“

Frisch oder nicht mehr frisch?

Trotz guter Haushaltsorganisation stellt sich hin und wieder die Frage: Wie lange sind die Eier schon im Kühlschrank und sind sie noch frisch? Und welches war nochmal das hartgekochte Ei? Auch für diese Dilemma hat Margit Fensl Lösungen parat. 

„Ist ein Ei roh oder gekocht?“

Die Drehprobe: Wenn man sich nicht mehr sicher ist, ob ein Ei bereits gekocht ist oder nicht, muss man nur versuchen, es auf einer glatten Oberfläche rotieren zu lassen. „Eiert” es dabei, ist es noch roh.

„Ist ein rohes Ei frisch?“

Die Schwimmprobe: Das Ei in ein Glas kaltes Wasser legen. Frische Eier bleiben flach am Boden liegen. Ein 14-21 Tage altes Ei schwebt fast senkrecht im Glas. Ist das Ei rund 8 Wochen alt, zeigt es mit der stumpfen Spitze deutlich aus dem Wasser. Wurde das Ei gut und kühl gelagert, kann es auch nach zwei Monaten noch genießbar sein. Wichtig dabei ist, dass es nicht mehr roh, sondern gut durchgegart verwendet wird. 

  • „Ist ein hart gekochtes Ei frisch?“

Die Schneidprobe: Frische, in Längsrichtung geschnittene Eier besitzen einen zentral gelagerten Eidotter und eine kleine Luftkammer im Gegensatz zu älteren Eiern, deren Eidotter zur Eierschale verlagert und die Luftkammer durch das verdunstete Wasser deutlich vergrößert ist.

„Wie lange bleibt ein hart gekochtes Ei haltbar?“

Zehn Minuten lang gekochte, nicht abgeschreckte, Eier sind bei Raumtemperatur für mindestens drei Monate haltbar. Die Haltbarkeit abgeschreckter Eier ist im Vergleich dazu deutlich reduziert: Durch das Abschrecken können Bakterien über die Schale in das Innere des Eis gelangen und sich dort vermehren. Wie schnell die Bakterienanzahl steigt, hängt stark von der Lagertemperatur ab. Werden diese Eier bei Raumtemperatur gelagert, kann der Toleranzwert schon nach fünf Tagen überschritten sein.

Zur Person:

Mag. Margit Fensl ist Ernährungswissenschaftlerin und zeichnet seit zehn Jahren für den Bereich Ernährung bei der größten Bio-Marke Österreichs verantwortlich. Als Autorin schafft sie es mit ihren Büchern rund ums spannende Thema Ernährung regelmäßig auf die Bestsellerlisten.

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