Sparen war gestern!?
Die Sparquote sinkt – allerdings nicht nur weil weniger Sparfüchse in Österreich unterwegs sind. Was tun, um einen Polster für die Pension anzusparen?
Immer mehr Menschen in Österreich machen sich Sorgen um die Zukunft. Nicht nur in puncto Klima: Auch die private Finanzvorsorge hat einen fixen Platz im Gedankenkarussell der Österreicher bekommen. So weiß ein Großteil über das wackelige Pensionssystem von Vater Staat Bescheid. Zudem zwingen niedrige Zinsen immer mehr Menschen dazu, sich über die richtige Geldveranlagung zu informieren.
Unterm Strich werden 40 Prozent des Finanzvermögens der österreichischen Haushalte auf Bankeinlagen veranlagt. Und nicht einmal 5 Prozent der österreichischen Sparer sind im Besitz von Aktien. Was Experten außerdem Kopfzerbrechen bereitet: Seit 2008 beobachtet man in Österreich einen starken Rückgang der Sparquote. Letzteres bezeichnet die Differenz aus den verfügbaren Einkommen und den Konsumausgaben. Wird in unserem Land also gar nicht mehr gespart?
Ganze 40 Prozent des Finanzvermögens der österreichischen Haushalte wird auf Bankeinlagen veranlagt.
Finanzkrise mit Folgen
Vor der Finanzkrise 2008 lag die Sparquote relativ konstant bei rund 10 Prozent, mittlerweile ist sie auf rund 6 Prozent gefallen. Dabei darf man nicht vergessen, dass die täglich fälligen Gelder im Vergleich zu den gebundenen Einlagen seit 2007 stetig am Zunehmen waren, was wahrscheinlich mit den geringen Zinsen zusammenhängt. Der Rückgang der Sparquote hängt also auch stark mit dem Rückgang der Sparzinsen zusammen. Da haben wir bzw. die Banken also den Salat! Wären die Zinsen heute höher, dann wäre auch die Sparquote höher! Aber kann man ausschließlich den Banken oder der Europäischen Zentralbank die Schuld für die niedrigen Zinsen geben? Oder liegen die Gründe in einer schwachen Wirtschaftsphase? Experten sind sich uneinig.
Ausgewogenes Wirtschaftswachstum
Aber zumindest gibt es beim Blick auf die Konjunkturdynamik einen Grund zur Freude: Österreichs Wirtschaftswachstum bleibt ausgewogen und der Dienstleistungssektor hat sich stabilisiert. So drückte das österreichische Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO in einer Schnellschätzung zumindest der aktuellen Konjunkturlage einen positiven Stempel auf. Nicht ganz so grün ist das Licht im Bereich der Investitionen und Importe, die aktuell weniger dynamisch expandieren.
Aber wer bitteschön unterstützt den fleißigen Sparfuchs? Und wann gibt es wieder bessere Zinsen am Sparbuch? Experten sind sich auch hier uneinig.
Immer mehr Menschen wollen sich über Aktien, Anleihen und Investmentzertifikate einen Polster für die Pension ansparen.
Sparbuch ist OUT
In aktuellen Umfragen ging jedenfalls eindeutig hervor, dass immer weniger Menschen auf altbewährte Sparanstrengungen vertrauen. Immerhin hat sich herumgesprochen, dass die Zinsen im Keller sind und das Geld am Bankkonto eher weniger wert wird, als um ein paar Euro mehr. Nachdem nun immer mehr Österreicher über eine Alternative zum Sparbuch nachdenken, schießen natürlich auch die selbsternannten Börsengurus wie Schwammerl aus dem Boden.
Doch selbst erfahrene Trader wissen, dass man in Sachen Aktien und Anleihen grobe Schnitzer machen kann. Natürlich bedarf es einer Portion Risikofreudigkeit, um überhaupt ein bisschen Geld auf die Börse zu tragen. Doch allzu riskante Geldgeschäfte sollte man weitestgehend vermeiden. Egal ob Hanf, Bitcoin oder Gentechnik: Veranlagen Sie Geld nur, wenn es sich um seriöse Geschäfte handelt und wenn Sie über das aktuelle Börsengeschehen Bescheid wissen. Ansonsten lieber an Experten wenden, sicheres Geld verdienen und weiterhin gut ein-, durch- und ausschlafen!