Klettern können alle?

Wer Spaß an Anstrengung hat, seinen gesamten Körper trainieren will und dabei auch noch einen wunderbaren Flow-Zustand erreichen will, kommt am Klettersport nicht vorbei – Alter und Körpergewicht sind dabei im Grunde egal.

frau zieht klettergurt an
© UNIQA | Melina Kutelas

Beim Klettersport gibt es viele Spielarten. Eva-Maria Pöck, Sportwissenschafterin, Klettern-Alpin-Instruktorin, Spezialistin für Sportklettern und UNIQA VitalCoach, erklärt: „Zuerst einmal muss man zwischen Fels- und Hallenklettern unterscheiden. Die Kletterform Bouldern findet ohne Seilsicherung mit Matte statt – sowohl in der Halle als auch auf eigenen Felsblöcken auf einer Wiese. Weiters gibt es beispielsweise Seilklettern im Klettergarten mit Haken, alpines Klettern, Klettersteigklettern oder Eisklettern.“ Für Einsteiger würde sich vor allem das Top-Rope-Klettern eignen, bei dem von oben ein Seil zur Sicherung genutzt wird – letztendlich müsse aber jeder Mensch jene Spielart für sich finden, die ihm am meisten Spaß macht. 

Ganzkörpersport für Leib und Seele 

Wenn es um die positive Wirkung ihres Lieblingssportes geht, kommt Pöck ins Schwärmen: „Beim Klettern muss man hochkonzentriert sein, weil man jeden Schritt und die Route planen muss, und man ist körperlich sehr gefordert – das bringt den idealen Flow-Zustand. Man entflieht dem Alltag vollkommen, sämtliche Sorgen sind vergessen. Ein umfassendes Erlebnis für Körper und Psyche.“

Klettern ist eine Sportart, bei der man darüber hinaus auch die Fingerkraft einsetzt und zusätzlich Kraft, Koordination und Beweglichkeit trainiert. „Man muss lernen, dem Partner zu vertrauen und seine Höhenangst zu überwinden, so kann man auch das Selbstbewusstsein stärken“, so die Kletter-Spezialistin. 

Alter und Gewicht egal 

Auch wenn man optimalerweise schon in einem Alter zwischen vier und sechs Jahren beginnt, sei der Einstieg in jede Form des Hochkraxelns grundsätzlich in jedem Alter und mit jedem Körpergewicht möglich: „Ist man körperlich schmerzfrei, beweglich und grundsätzlich nicht ganz unsportlich, kann man auch mit 50 plus noch anfangen“, so Pöck. Übergewicht würde man automatisch abbauen – denn wer Freude am Bouldern & Co entwickelt, verliert automatisch Kilos.

Abzuraten ist nur all jenen, die etwa an Karpaltunnelsyndrom oder Schulterschmerzen leiden. Für Menschen mit Rückenproblemen gibt es „Therapeutisches Klettern“,  also eine spezielle Physiotherapie, die mittels Kletterübungen zur erwünschten Linderung der Probleme führt. Und auch in der Psychotherapie wird Klettern zur Angst- und Stressbewältigung sowie gegen Depressionen eingesetzt. 

Gut zu wissen

Noch mehr Tipps rund ums Klettern gibt es im UNIQA Podcast "gemeinsam besser leben". Wir sprechen in dieser Folge mit UNIQA VitalCoach Karoline Schöndorfer. Sie erklärt, warum Klettern nicht nur unserem Körper guttut, sondern auch unsere mentale Gesundheit unterstützt.

Probieren geht über Studieren 

„Probieren Sie, ob Sie es mögen – am besten mit einem erfahrenen Freund oder einer erfahrenen Freundin oder einer Lehrerin, einem Lehrer. Man merkt sehr schnell, ob einem diese Bewegungsform gefällt oder eben nicht“, motiviert der UNIQA VitalCoach. „Wer über erste Anfängerschwierigkeiten wie verspannte Unterarme, zitternde Beine und Höhenangst hinwegkommt, profitiert rundum.“

Zudem gibt es eine Reihe an Einsteigerkursen bei den alpinen Vereinen, bei denen man das Klettern in sämtlichen Varianten erproben kann. 

Zur Person:
Mag.a Eva-Maria Pöck ist Sportwissenschafterin, hat 20 Jahre eine Klettergruppe in der Halle geleitet, war 16 Jahre "Landesfachwart für Sportklettern" der SPORTUNION Wien. Sie ist Klettern-Alpin-Instruktor und leitete 15 Jahre Klettercamps in Arco/Italien. Als UNIQA VitalCoach bietet sie einen Einstieg ins Sportklettern an – mit Grundtechniken, Sicherungstechnik und Spaß am Klettern. 

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